Alter Bulle Teil 10
Datum: 08.06.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... nicht über mich. Es fühlt sich trotz allem so falsch an."
Wie ich Jens so sah und hörte hätte ich sofort in der Erde versinken mögen. Was mutete ich diesem wundervollen Mann nur zu? Ich kannte seine Gefühle, seine Grenzen und doch verlangte ich in meinem Wahn Dinge von ihm, die schlicht und ergreifend gegen seine Natur gingen. Ich sollte dringend wieder damit anfangen die Konsequenzen zu kalkulieren, bevor ich den Mund aufmachte.
In einigen Tagen wären wir wieder zu Hause und ich würde meine dunkle Seite nach Herzenslust ausleben können, wahrscheinlich sogar mehr bekommen als ich mir ausgemalt hatte. Trotzdem konnte ich mich nicht beherrschen und machte gedankenlos Stress in der besten Zeit, die wir seit Jahren miteinander gehabt hatten.
Mein Seufzen kam aus der Tiefe meines Herzens und machte Jens auf mich aufmerksam.
„Sie ist hier." Ich erkannte an seiner Körperhaltung, dass er sich ertappt fühlte, aber sein Blick wirkte trotzig. „Ja, mache ich... ja... gut... sorry für die Störung...danke... Moment."
Jens hielt mir das Phone entgegen auf dessen Display das Bild meines Bullen leuchtete. Zögernd streckte ich die Hand aus und wappnete mich innerlich.
„Hallo."
Stille.
„Bist du noch da?"
„Oh ja. Ich muss nur immer noch verarbeiten, was dein Mann mir gerade erzählt hat."
„Na ja, ich weiss ja nicht..."
„Sei einfach still und hör zu. Er hat sich nicht ausgeheult, sondern einfach nur Rat gesucht, weil seine Holde ihn gerade überfordert. Böse ...
... Julia!"
Ich erstarrte und senkte beschämt den Blick, obwohl er mich ja gar nicht sehen konnte.
„Ihr habt einen hervorragenden Urlaub, den ihr sogar noch um eine Woche verlängert habt, weil ihr eine so schöne Zeit miteinander verbringt. Was du, eine zumindest scheinbar erwachsene Frau, mit entschieden hast. Tolle Gegend, gutes Essen, Spaß und Sex ohne Ende. Und wie aus heiterem Himmel meinst du plötzlich, jede Vernunft und jede Warnung in den Wind schlagen zu wollen, weil dich der Hafer sticht. Dein Mann rettet mehr oder weniger die Situation, während du flüchtest. Er verzeiht dir bedingungslos, macht dir keine Vorwürfe, fickt dir auf Wunsch vom Wein beseelt dein vorlautes Maul, und das alles dankst du ihm, indem du ihm ein Ultimatum stellst, dass er nicht erfüllen kann. Indem du Dinge von ihm verlangst, von denen du weisst, dass er sie nicht tun will. Sag mir jetzt: habe ich irgendetwas falsch verstanden?"
Während er geredet hatte war mir so seltsam geworden, dass ich mich auf einen der Stühle setzen musste. Jetzt räusperte ich und brachte ein: „Nein.", zustande.
„Bitte?"
„Du hast alles vollkommen richtig verstanden. Genau so ist es."
„Na immerhin. Wenn du das Geschehen von aussen wie in einem Film beobachtet hättest, was wären deine Gedanken?"
„Dass diese Frau vollkommen zickig, egoistisch und verbohrt ist und einen Mann wie Jens gar nicht verdient hat."
„Oha. Wie bist du denn darauf gekommen?" Sein Sarkasmus troff nur so aus dem Hörer. Er schien ernsthaft ...