Sie
Datum: 15.02.2019,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... musste sauber ablaufen, keine Sauerei hinterlassen, wie es einige seiner Zunft immer noch taten. Sie hatten noch nicht begriffen, wie gefährlich das werden konnte.
Da, es plätscherte! Schnell richteten sich seine Augen auf das Badezimmerfenster. Sie begann, sich zu waschen. Ihre Schulter und der Arm erschienen im Fenster. Bald würde er wieder mehr sehen können.
Wie bei Esmeralda. Sie hatte er auch einfach genommen. Doch ihr Geruch und ihre Gestalt hielten ihn davon ab, ihr alles zu nehmen, was sie hatte. Er hatte sie zu seiner Gefährtin gemacht, ihr geholfen, sich an Don Alfredo zu rächen, der sie sich mit vierzehn einfach genommen hatte, am Fluss, als sie Wäsche waschen sollte. Was sollte sie auch dagegen tun? Sie war so schwach und auch sein Eigentum, er konnte mit ihr machen, was er wollte. Dann war sie stark gewesen und er schwach und sie konnte mit ihm machen, was sie wollte.
Mehr als fünfzig Jahre waren sie danach zusammen durch Europa gezogen, immer auf der Suche nach Beute. Doch dann hat sie ihn verlassen, einfach so verlassen.
Dieses Mädchen da in der Wanne, zum Greifen nah, würde er auch fragen, ob sie ihn begleiten würde, für eine lange Zeit, wenn sie es will, für die Ewigkeit. Sie stieg aus der Wanne, das Kerzenlicht brach sich wie in tausend Diamanten in den Wassertropfen auf ihrer Haut. Als Nächstes wird sie nach dem Handtuch greifen. Sie wird es gleich an der Zimmertür achtlos fallen lassen und sich dann die Haut, überall, mit ihrer Lotion ...
... eincremen. Er machte einen langen Hals. Das kurz geschnittenen, blonde Dreieck zwischen den Schenkeln schimmerte zu ihm herüber. Mit geschlossenen Augen berührte sie ihre Brüste. Ihre Hände schafften es nicht, sie zu umfassen. In der Mitte der großen dunklen Höfe erhoben sich die Spitzen. Ein Stöhnen der Sehnsucht drang leise aus den roten Blättern des Baumes, erreichte aber ihre Ohren nicht. Wie gern würde er das zarte Fleisch berühren, er verzehrte sich nach ihr. Jetzt stand sie dicht an der Scheibe. Ihre Hände kreisten über den Bauch. Dabei reckte sie ihren Oberkörper nach vorn.
Plötzlich ging sie in das Wohnzimmer. Viel zu früh heute, sie war doch noch nicht fertig! Das Telefon! Wie hatte er das überhören können? Er muss sich besser konzentrieren, nicht unachtsam werden. Er drehte sein Ohr in die Richtung des Mädchens. Genau hörte er ihre Stimme, sie sprach mit ihrer Mutter. Einer der seltenen Anrufe. Obwohl das Fenster geschlossen war, konnte er jedes Wort verstehen. Sie kam auf ihn zu, blieb an der Scheibe stehen und ihre Augen irrten beim Telefonieren durch den kleinen Park. Doch ihre schwachen Augen würden nur noch Silhouetten sehen können, er dagegen sah alles, jeden Zweig, jedes Blatt, ganz deutlich.
Unwillkürlich musste er lächeln über diese Menschen, sie hielten sich für die Krönung der Schöpfung! Lächerlich! Für etwas Besseres, für das Größte, was auf dem Gesicht diesen Planeten herumlief. Doch sie waren schwach, so unendlich schwach, gierig und rücksichtslos. ...