1. Verbotene Liebe?


    Datum: 16.02.2019, Kategorien: Romantisch

    ... das auch ohne dieses Dreckzeug hin, hörst du?"
    
    Mir war es egal ... Alles war mir egal ...
    
    Ich hatte noch soviel von den Tranquilizern, dass ich - übertrieben ausgedrückt - den ganzen Ort für ein paar Tage damit hätte versorgen können. Ich versteckte drei Päckchen zwischen meinen Sachen im Koffer, während Daniel alle Tabletten, die er fand, an sich nahm.
    
    Er blieb einige Tage zuhause, gab telefonisch Anweisungen an seine Mitarbeiter und stellte einen der Männer zum Telefondienst im Büro ab.
    
    Er redete viel mit mir, über alles Mögliche, auch über Fabian, er versuchte mich aufzumuntern, ich tat ihm den Gefallen und spielte mit. Abends war auch Melissa dabei und bemühte sich sehr um mich.
    
    "Heute werde ich wieder ins Büro gehen", teilte er mir mit , "Du schaffst es doch allein?"
    
    "Natürlich", versicherte ich ihm.
    
    Zehn Minuten nachdem er das Haus verlassen hatte, drückte ich alle mir verbliebenen Tabletten aus ihrer Verpackung, füllte ein Glas mit Wasser und wollte gerade die erste Portion in meinen Mund stecken, als Daniel auftauchte.
    
    "Mach es", sagte er ganz ruhig, "wenn du das machst, Maddy, werde ich behaupten ich hätte dich dazu gezwungen!"
    
    Entsetzt sah ich ihn an.
    
    "Oder nein ... ", sprach er und nahm selbst eine Portion der Pillen in die Hand," wir tun es gemeinsam, los!
    
    Wenn ich nicht draufgehe, kann ich immer noch sagen, dass ich dich dazu gezwungen habe!"
    
    "Das kannst du nicht machen", schrie ich ihn an.
    
    "Doch, das kann ich und das ...
    ... werde ich, Maddy, denn wenn du das machst, würde es bedeuten, dass ich versagt habe und dass mein Bruder sehr, sehr schwer enttäuscht wäre, weil ich mich nicht gut genug um dich gekümmert habe, damit kann und will ich nicht leben! Also los, du zuerst!"
    
    Daniels entschlossener Blick bohrte sich in meinen.
    
    Zum ersten Mal spürte ich diese Panik in mir aufsteigen.
    
    'Fabian wäre über mein Handeln mit absoluter Sicherheit nicht nur enttäuscht ... bestimmt aber tieftraurig, verletzt, verständnislos, wahrscheinlich sogar rasend vor Wut ... ', dachte ich und brach schluchzend zusammen.
    
    Mein Herz raste, kalter Schweiß brach aus, mein Körper zitterte, mein Magen rumorte, ich rang um Atem ...
    
    Daniel blieb ganz ruhig, hielt mich fest in seinen Armen und redete beruhigend auf mich ein, sagte, dass nichts passieren kann. Er war vor einer Zeit wirklich meinetwegen bei einem Arzt gewesen - bei einem anderen - und hatte sich mit ihm über mich unterhalten. Das erzählte er mir, nachdem ich mich beruhigt hatte. Einige Tage später brachte er mich dorthin, ich ließ mich untersuchen.
    
    Der Arzt versuchte erst gar nicht nachzubohren, wieso, weshalb und warum ich mich so verhalte, sondern erklärte mir freundlich und genau, wie so eine Panikattacke abläuft und dass es am besten wäre, einfach nur Ruhe zu bewahren. Hilfreich wäre es manchmal auch, in eine Papiertüte ein- und auszuatmen, wozu beim einfachen Hyperventilieren geraten wird, denn das sei im Prinzip von der Atemfrequenz her gesehen ...
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