Verbotene Liebe?
Datum: 16.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
... zweiundzwanzig jährigen abgehauen, als ich sechzehn war", spricht sie leise, "meine Mutter hatte sofort einen neuen Kerl, einen Witwer mit zwei Kindern, die jünger waren als ich. Ich musste natürlich mit zu ihm ziehen, in den Nachbarort. Schnell erkannte ich, dass ich ihr plötzlich nicht mehr wichtig war, sie schenkte den Kindern des Mannes ihre gesamte Aufmerksamkeit. Ich war vollkommen überflüssig, so kam ich nur noch zum Schlafen in ein Zuhause, welches für mich keines gewesen ist. Meine Zeit verbrachte ich ... bei ... bei ... unseren alten ... Nachbarn ... machte auch eine Ausbildung als Bürokauffrau im Ort, wo mein wirkliches Zuhause lag. Es war ja nicht weit, so fuhr ich die kurze Strecke täglich mit dem Fahrrad dorthin. Immer öfter übernachtete ich dort, bis ich schließlich am Tag meiner Volljährigkeit, ganz im Haus unserer ehemaligen Nachbarn einzog. Dort fühlte ich mich wohl und warmherzig aufgenommen. Den Kontakt zu meinen Eltern habe ich vollständig abgebrochen. Ich weiß nicht, wo sie zu finden sind, das ist mir auch vollkommen egal. Ich glaube, Bettina, die ehemalige Nachbarin, in dessen Haushalt ich damals einzog, kennt beider Adressen, denn sie versuchte in den letzten Jahren immer wieder mich dazu zu bewegen den Kontakt wieder aufzunehmen. Doch ich will es nicht, denn als ich sie am dringendsten gebraucht hätte, haben sie sich nicht darum geschert, obwohl sie wussten, was passierte - das wusste jeder im Umkreis."
Tränen laufen über ihre Wangen und sie steht ...
... auf, dreht mir ihren Rücken zu, um es vor mir zu verbergen. Ich trete hinter sie, lege meine Hände auf ihre Schultern.
"Du musst mir nicht mehr erzählen, Madeleine, nicht, wenn du nicht dazu bereit bist. Aber du sollst wissen, dass du mit mir über alles reden kannst, egal was es auch sei", sage ich leise und eine furchtbare Ahnung von dem, was geschah, schleicht sich ein, denn über ihren nachbarlichen Freund aus Kindertagen verlor sie kein Wort mehr. Ist er der junge Mann auf dem Bild? Wie lange ist es her?
Sie überrascht mich an diesem Abend zum zweiten Mal, dreht sich zu mir um und schmiegt sich weinend an mich. Ich umarme sie und spende ihr Trost, so gut es mir möglich ist, ohne ihr zu nahezutreten. Mein Herz weint mit ihr, denn falls mein Verdacht sich bestätigen sollte, hat sie Schlimmes durchgemacht und ich werde sehr behutsam mit ihr umgehen müssen. Auf keinen Fall darf ich sie bedrängen - ich muss ihr Zeit geben sich an mich zu gewöhnen und mich mit dem zufriedengeben, was sie zu geben bereit ist.
"Es ... es tut mir leid", flüstert sie und löst sich von mir. Sie schnäuzt ihre Nase.
"Madeleine, du musst dich nicht ständig entschuldigen, es gibt überhaupt keinen Grund dazu", versichere ich ihr, " und bevor du wieder 'danke' sagst, denn das willst du gerade, das weiß ich ... alles, was ich bisher getan habe, geschah freiwillig, ich sehe es als selbstverständlich an. Außerdem mag ich dich und möchte dich noch viel besser kennenlernen."
Ich würde ihr gerne ...