Verbotene Liebe?
Datum: 16.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
... mal ... ähm, naja ... ihr wisst schon ... Es tut mir leid, wie gesagt, aber so war es. Ich weiß leider nicht, was aus ihm geworden ist ... ob er überhaupt noch lebt ... und wenn ja, dann wo ... Ich weiß es nicht."
"Das ist überhaupt kein Problem, ich will es gar nicht wissen", sagt Flo, "was zählt ist, dass du - ich darf doch du sagen? Jedenfalls ist es für uns ausschlaggebend zu wissen, dass zwischen uns keine verwandtschaftliche Verbindung besteht. Vielen, vielen Dank fürs herkommen, das erspart uns so einiges. Meine Güte, bin ich froh, dass die Sache geklärt ist, wirklich, tausend Dank!"
Natürlich bin ich ebenso froh und erleichtert. Wer weiß, wie lange wir auf so ein Testergebnis hätten warten müssen, das wäre furchtbar gewesen.
"Ich lasse euch dann mal allein", meint Flo, " ihr habt sicher einiges zu besprechen. Ich werde für uns alle was zum Abendessen bestellen, worauf hast du Appetit, mein Schatz?"
"Pizza", da brauche ich gar nicht lange überlegen.
Mit einem "okay" haucht er mir einen Kuss auf die Stirn und ist gleich darauf aus dem Zimmer.
"Er scheint ein guter Kerl zu sein", mutmaßt mein Vater.
"Der Beste", gebe ich zurück und frage mich gleichzeitig, ob ich Fabian damit degradiert habe, "ich darf nicht daran denken, was passiert wäre, wenn sich herausgestellt hätte, dass er mein Bruder ist. Nach all den bitteren Jahren habe ich endlich wieder mein Glück gefunden und dann so was ... Wir wollen heiraten, weißt du? Und ich bin schwanger - wir ...
... waren so unendlich glücklich, bis heute Mittag ..."
"Wirklich? Das ist ja schön. Ich würde so gerne an eurem Glück teilhaben, wenn du mir vergeben kannst, mein Mädchen", Papa schüttelt traurig den Kopf, "Ich weiß, jeder Mensch macht in seinem Leben so einige Fehler. Mein größter Fehler war es zu akzeptieren, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben wolltest. Ich würde alles dafür geben, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, glaube mir. Das Einzige, was mir möglich ist, ist dich um Vergebung zu bitten und dir zu sagen, dass ich es gerne wenigstens ein bisschen wiedergutmachen möchte, wenn du mich lässt. Ich will dir auch kurz erklären, wie es damals überhaupt dazu gekommen ist, dass ich so mir nichts, dir nichts weg bin. Möchtest du es hören?"
Ich nicke.
"Also, ich schwöre dir, auch wenn du vielleicht denken magst, es wäre eine Lüge, dass ich gar nicht geplant hatte wirklich fortzugehen. Deine Mutter hat mich betrogen, mit diesem Kerl, zu dem sie dann auch direkt hingezogen ist. Ich wollte Rache, sie sollte am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie es sich anfühlt betrogen zu werden. Ich weiß nicht ob du Verständnis dafür aufbringen kannst, aber ich fühlte mich zutiefst verletzt, also nahm ich die Gelegenheit wahr, als ich diese junge Frau kennenlernte. Natürlich schmeichelte es mir damals, dass so ein junges Ding sich für mich interessiert hat, immerhin war ich fast dreißig Jahre älter als sie ... naja ... jedenfalls dachte ich, was deine Mutter kann, das kann ich ebenso ...