1. Verbotene Liebe?


    Datum: 16.02.2019, Kategorien: Romantisch

    ... gewöhnt hätte, dass er ihm so ähnlich sieht.
    
    "Okay ... setz dich bitte wieder, Madeleine. Natürlich nur, wenn du trotzdem noch hier arbeiten möchtest. Ich will mich dir bestimmt nicht aufdrängen, ich dachte nur, dass es nett gewesen wäre, dich ein wenig kennenzulernen", meint Florian einen Moment später mit ruhiger Stimme.
    
    Nachdem ich mich nach kurzem Zögern angespannt auf die vordere Kante des Stuhls gesetzt habe und das Angebot eines Getränkes ebenfalls abgelehnt hatte, erzählt er kurz alles Wissenswerte über die Firma, zum Beispiel, dass es am anderen Ende der Stadt noch eine Werkstatt, eine Lackiererei und einen Sachverständigendienst gibt, die ebenfalls zu seinem Betrieb gehören. Sowie das Dachdeckerunternehmen, dessen Halle hinter dem Gebäude des Geschäftes liegt. Außerdem hege man untereinander ein freundschaftliches Verhältnis, er lege persönlich viel Wert auf ein harmonisches Betriebsklima. Er erklärt mir meine Aufgaben und legt mir einen Vertrag vor, ohne sich darum zu scheren, ob ich über genügend Qualifikationen verfüge, um den Job ordnungsgemäß ausführen zu können. Er fragt nicht nach einem Lebenslauf oder Referenzen meiner vorherigen Arbeitgeber - nichts. Ich weise ihn darauf hin.
    
    "Madeleine ... ich glaube kaum, dass du dich um die Stelle bemüht hättest, wenn du nicht die notwendigen Voraussetzungen erfüllen würdest", erwidert er.
    
    "Da, wo ich herkomme, wäre man Fremden gegenüber misstrauischer", kommentiere ich seine Vertrauensseligkeit, während ich ...
    ... den Vertrag kurz überfliege.
    
    "Nun, ich bin mir sicher, dass es so ist. Ansonsten hättest du wohl das Abendessen nicht ausgeschlagen", gibt Florian zurück und ich mache mir gleich Sorgen, dass ich ihn damit verletzt haben könnte.
    
    Er ist mir gegenüber so hilfsbereit und freundlich gewesen. Ich bin es nicht gewohnt, dass man sich um die Belange anderer Leute kümmert, sofern sie nicht zum Freundeskreis zählen.
    
    "Es tut mir leid, ich werde mich wohl erst noch daran gewöhnen müssen, dass hier so manches anders ist, als bei mir zuhause", entschuldige ich mich.
    
    'Und ich bin mir nicht sicher, was passiert, wenn ich mehr Zeit mit dir verbringe, wie unbedingt erforderlich ist', setze ich gedanklich noch hinzu.
    
    Ich bin nicht beziehungstauglich und habe nicht vor etwas daran zu ändern. Ein Mann an meiner Seite würde mich immer mit einem fiktiven Konkurrenten teilen müssen. Aber warum mache ich mir überhaupt solche Gedanken? Es wird nichts passieren, das lasse ich nicht zu, koste es was es wolle ...
    
    "Es gibt noch eine Sache, die du wissen solltest, ich möchte nicht, dass du es von jemand anderen erfährst. Deiner Vorgängerin habe ich gekündigt, weil sie durch eine Lüge und unziemliches Verhalten für Unstimmigkeiten in der Firma sorgte. Sie zog es vor sich krankzumelden anstatt, wie die Dame an der Kasse, der ebenfalls gekündigt wurde, ihre Kündigungsfrist einzuhalten. Falls ich nicht mitbekommen sollte, dass du von der Kassiererin angefeindet wirst, zögere bitte nicht mich ...
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