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Erstes Semester, dünne Wände
Datum: 04.07.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus
... fröhlich. „Morgen." Meine Stimme klingt deutlich verhaltener. Mir ist überdeutlich bewusst, dass ich halbnackt in der Tür stehe, nur mit Slip und BH, den zusammen geknüllten Schlafanzug vor die Brust gedrückt. Warum zum Teufel habe ich den bloß nicht wieder angezogen? „Na? Hast Du die Show genossen?", fragt er lauernd. „Show?" Ich markiere verzweifelt Ahnungslosigkeit. Er lacht nur. „Weißt Du, von da drin kann man ziemlich genau sehen, ob jemand in einem hellen Pyjama vor der Tür steht oder nicht." Oh nein! Ich starre sein breit grinsendes Gesicht an und warte darauf, dass der Küchenboden sich unter mir öffnet und mich verschlingt. Aber den Gefallen tut er mir nicht. Udo sieht aus, als müsse er an sich halten, um sich nicht vor Lachen auf dem Boden zu wälzen. „Ertappt!", kräht er vergnügt und rührt in seiner Kaffeetasse. „Die Kleine hat die Show sehr wohl genossen." Auch mein schrecklicher Laserblick funktioniert heute Morgen leider nicht richtig. Sonst würden jetzt die rauchenden Reste seines Schädels hinter ihm an der Wand kleben. „Ach, schau doch nicht so böse drein", kichert der blöde Kerl. „Mir hat´s ja genauso gefallen. War nur Spaß, ehrlich!" „Pfff!" Mit majestätisch hochgeworfenem Kopf will ich mich abwenden und in mein Zimmer entschweben. Die Schlafanzughose fällt mir allerdings aus den nervösen Fingern, und bis ich mich danach gebückt habe, hat das den beabsichtigten Effekt ruiniert. Ich starre auf den weichen Stoff in meinen ...
... Händen und muss schlucken. Das Brennen in den Augenwinkeln fühlt sich verdächtig heiß an. Zumindest diese Schmach möchte ich mir nicht auch noch antun! Nicht vor seinen Augen in Tränen ausbrechen wie ein kleines Mädchen. He, ich bin erwachsen! Ich bin an einer echten Universität eingeschrieben. Ich kann verdammt hart im Nehmen sein, ganz ehrlich. „Ich glaube, du hast noch nie jemand beim Vögeln zugesehen, richtig?" Udo reckt sich genüsslich auf seinem Platz. „Wahrscheinlich bist du sogar noch Jungfrau!" „Quatsch!", stottere ich überrumpelt und könnte mich ohrfeigen, so schwach kommt das heraus. Udo reißt die Augen auf, seine Kinnlade verliert den Halt. Oh nein! Das war nur eine kleine Bosheit, er hatte das gar nicht ernst gemeint! Und ich falle so darauf herein! Mein Gesicht brennt bis hoch zur Stirn. Blindlings fahre ich herum und stürze in mein Zimmer, haue die Tür ins Schloss. Stelle mich ans Fenster, keuchend, ohne die Straße unten auch nur wahrzunehmen. „Maren?" Es klopft. Das Knacken der sich öffnenden Tür. Ich erstarre. Will er etwa in meinen Raum kommen? „Maren, es tut mir leid. Ehrlich!" Schritte hinter mir. Zwei warme Hände auf meinen hochgezogenen Oberarmen. Ich habe ihn nicht eingeladen, aber ich schaffe es auch nicht, ihn einfach rauszuwerfen. Mein Inneres ist ein einziges Chaos. „Tut mir wirklich leid!", wiederholt er leise. Seine Nähe produziert umgehend eine Gänsehaut auf meinen Schultern. „Ich wollte dich nicht verspotten. Ich wusste ...