-
Erstes Semester, dünne Wände
Datum: 04.07.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus
... ist nur von neun bis sechs Uhr geöffnet. Und über uns wohnt der alte Herr Klenk, der hört selbst mit Hörgerät sehr schlecht. Mein Gehör dagegen funktioniert ausgezeichnet. Meine Brustwarzen sind so hart geschwollen, dass die sachte Reibung des Pyjamastoffes sich unangenehm anfühlt. Meine Kehle ist trocken, ich kann kaum schlucken. Weitere lang gezogene Klagelaute von Evelyn. Seltsam, dass die Laute von Lust und Schmerz sich so ähnlich sind. Nun setzt das Klatschen erneut ein. Bei dem Gedanken, dass er mitten in ihrem Orgasmus wieder sein Ding in sie bohrt, da krampft sich meine Scheide innerlich zusammen. Ich weiß nicht genau, ob vor Angst oder vor Verlangen. Gleich darauf stößt Udo ebenfalls ein lautes, erlöstes Stöhnen aus. Ich weiß, dass jetzt sein Sperma herausspritzt, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das für Eve anfühlen muss. Plötzlich fühle ich Wut. Wut auf mich, weil ich so ein blödes unerfahrenes Ding bin. Wut auf meine Mutter, die mich nicht einmal vernünftig aufklären konnte. Wut auf die beiden nebenan, weil sie die Umwelt mit ihren Lustgeräuschen verschmutzen. Die Töne werden leichter, leiser. Sehnsüchtiges Nachglühen statt Feuersbrunst. Immer noch wütend verlasse ich meinen Horchposten und vergrabe mich in meine Decke, will nichts mehr hören. Aber natürlich lausche ich aufmerksam auf jedes Geräusch. „Das war voll gut!", seufzt Evelyn müde und gähnt. Udo antwortet, ich kann ihn nicht verstehen. Innerhalb weniger Minuten ist ...
... es drüben ganz still. Das facht meine Wut weiter an. So ein Mist! Die beiden Turteltäubchen schlafen umgehend ein vor Erschöpfung und ich bin hellwach!? Eine Viertelstunde später ist es nicht anders. Schäfchen zählen funktioniert nicht. Ich reiße den armen Viechern gedanklich den Kopf herunter, anstatt sie über den Zaun springen zu lassen. Schließlich stehe ich auf und tappe in die Küche, um mir etwas zum Trinken zu holen. Zumindest die Trockenheit in meinem Hals muss ich nicht wehrlos ertragen, oder? Ich bin ausgesprochen vorsichtig und knipse weder das Licht an, noch verursache ich ein Geräusch. Nur das Ploppen, als der Magnetverschluss des Kühlschranks aufschnappt, und das Sprudeln des Mineralwassers beim Einschenken ist zu hören. Ich setze mich in die Ecke unserer Küchenbank und drücke das kühle Glas gegen die Stirn. Evelyn hatte erzählt, dass Udo jedes zweite, dritte Wochenende zu Besuch kommt. Immer abwechselnd zu ihren Trips nach München. Bei der Aussicht, ihre Nachtaktivitäten regelmäßig als Hörspiel zu verfolgen, wird mir flau im Magen. Nicht unbedingt, weil es mir so unangenehm ist. Im Gegenteil, wenn ich ehrlich zu mir bin, dann interessiert es mich sogar. Doch die Heftigkeit, die Intensität darin berührt und packt mich so, dass ich nicht weiß, ob ich mich darauf freuen oder weglaufen will. Die leisen Geräusche aus Evelyns Zimmer hatte ich kaum mitbekommen. Aber nun öffnet sich die weiße Tür. Udo kommt heraus und kratzt sich am Bauch. Er ist ...