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Erstes Semester, dünne Wände
Datum: 04.07.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus
... Ich sehe ihm ins Gesicht und achte sorgfältig darauf, dass mein Blick nicht an ihm herab rutscht. Ob es mir gelingt, meine Furcht zu verbergen? „Haben wir Dich etwa vom Schlafen abgehalten? Oder geweckt?" „Nein", behaupte ich. „Ich, äh, habe die ganze Zeit gelesen." Blöd! Jetzt weiß er, dass ich wach war und alles mitgehört habe. Wieder sein freches Grinsen. Am liebsten hätte ich ihm eine runtergehauen. „Und?" fragt er anzüglich. „Was und?" „Hat es dir gefallen?" „Phh!" Mein wegwerfendes Schnauben überzeugt nicht einmal mich selbst. Ich spüre die köchelnde Wut in meinem Magen. Was bildet sich dieser Kerl nur ein? Udo lacht leise und sieht mich einige Sekunden nur an. „Wie alt bist Du, Maren?" „Ich bin achtzehn! Warum?" „Ach, nur so!" So ein Idiot! Nochmal ein Lachen und er schlendert endlich in Richtung von Evelyns Zimmertür. „Ich glaube, ich muss noch eine Runde drehen!", meint er leichthin und zwinkert mir über die Schulter hinweg zu. Was zum Teufel soll das nun bedeuten? Er geht hinein. Die Tür quietscht leise. Er hat ihr einen Stoß gegeben, aber nicht stark genug, damit sie zufällt. Aus dem Zimmer fällt ein wenig Licht. Evelyn hat eine Straßenlaterne direkt vor dem Fenster. Das stört sie nicht, sagt sie, sie sei an einer Durchgangsstraße groß geworden. Ein lauter Schmatzer dringt an mein Ohr. Ein zweiter, gefolgt von einem müden weiblichen „Hmm?" „Dein Hintern sieht so appetitlich aus, ich muss ihn einfach küssen!" In Udos ...
... Stimme schwingt unterdrücktes Lachen mit. Ich reiße Augen und Mund auf. Will er etwa...? „Ich habe um acht in der Früh Vorlesung!", murmelt Evelyn in einem bittenden Ton. „Schlaf weiter, Baby!" Neuer Schmatz. „Biest!" Die Sache ist so eindeutig, das erkenne sogar ich Landei! Er hat die Tür extra für mich offengelassen. Und jetzt macht er sich ein zweites Mal über seine Liebste her. Warum? Will er sich über mich lustig machen? Hält er mich für ein so unerfahrenes junges Küken, dass ich dringend etwas von ihm lernen musste? Womit er Recht hätte, aber darum geht es nicht. Oder törnt es ihn an, wenn er weiß, dass ich zuhöre? Da erst fällt der Groschen endgültig und ich schlage instinktiv eine Hand vor den Mund. Er will, dass ich zusehe!?! Also das halte ich nicht aus! Morgen suche ich mir eine neue Wohnung, hübsch und klein und ruhig, und nur für mich alleine! Möglichst abgelegen. Sibirien oder so. Die Kussgeräusche verändern sich, sind nun leiser, gedämpfter. Irgendwie unanständiger. Ab und zu ein Seufzen aus dem Halbschlaf. Das reicht jetzt! Ich komme ruckartig hoch und marschiere auf steifen Beinen los. Am besten knalle ich meine Zimmertür so richtig laut zu, damit er merkt, was ich von ihm und seinen abstrusen Ideen halte! Aber auf der Schwelle stoppe ich ein und lausche. „Ooooooooooh". Eves Stöhnen klingt so selbstvergessen, so vielsagend, so betörend sinnlich, dass ich wie angewurzelt stehen bleibe. Und dann, während ich auf mich ...