Die Doppelhammer Hütte (02)
Datum: 15.07.2022,
Kategorien:
Schwule
... gestochen. Er war sich nicht sicher, ob er weiter fragen sollte, doch Frank fuhr von alleine fort.
"Ich bin sehr gerne bei Euch, einerseits weil Valentin mein bester Kumpel ist und weil es bei Euch so anders ist als bei uns."
"Wieso? Was ist denn bei uns zu Hause so anders?"
"Eigentlich alles! Da ist Deine Frau. Sie ist so eine fröhliche und herzliche Frau. Egal wer vorbei kommt, alle sind willkommen und werden sofort von ihr bewirtet und verwöhnt."
"Ja, meine Hertha ist eine gute Seele, deswegen habe ich sie ja auch geheiratet."
"Meine Mutter macht manchmal nicht mal die Tür auf, wenn es klingelt und sie nicht weiß, wer es ist oder sie schickt mich vor und ich muss dann sagen, dass sie schläft oder krank ist."
Vinzenz nickte und unterbrach den Jungen nicht, den er nun noch fester im Arm hielt, als er merkte, dass dieser plötzlich vor Aufregung regelrecht zitterte.
"Ja und Du bist auch ganz anders als mein Vater. Du bist manchmal zu Valentin ganz schön streng."
"Das muss ich auch sein. Einerseits möchte ich, dass es mein Sohn später mal besser hat und außerdem möchte ich natürlich, dass er zu einem guten Menschen wird."
"Verstehe, aber das meine ich nicht. Ich finde das gut, es gefällt mir sogar, sehr sogar. Ich wünschte manchmal, mein Vater wäre ein bisschen mehr so wie Du."
"Wie ich? Aber ich bin doch nur ich?"
"Ja, und das gefällt mir eben so gut an Dir, Du bist ein Vater, eine Respektsperson. Mein Vater redet heute so und morgen so. ...
... Meistens ist ihm egal, was ich mache und dann wieder will er mir unbedingt seinen Willen aufdrücken, damit komme ich nicht so gut klar."
"Das erzähl aber mal nicht Vinzenz, sonst will der nachher zu Deinem Vater, wenn der nicht so streng ist, wie Du sagst."
"Das würde ich ihm niemals zumuten, aber ich würde schon gerne mit ihm tauschen."
Valentin fühlte sich ziemlich geschmeichelt, aber er wusste nicht so ganz, wie er mit dem Kompliment umgehen sollte, dass ihm der junge Freund seines Sohnes machte.
"Das ehrt mich sehr, dass Du so von mir denkst, aber ich denke, Du solltest nicht so von Deinem Vater reden, das würde ihn ganz bestimmt traurig machen."
"Du kennst ihn ja nicht, ihm ist zu 90 % egal, was ich mache und dann plötzlich wieder nicht. Ich weiß absolut nicht, wie ich damit umgehen soll." und plötzlich brach Franks Stimme und als Vinzenz ihn anschaute, sah er wie eine Träne auf seiner Wange runter rollte und er spürte, wie sehr ihn die Schilderung von der Beziehung zu seinem Vater mitnahm. Das war zu viel für sein väterliches Herz, er nahm Frank hoch und setzte ihn auf seinen Schoß und nahm ihn in seine starken Arme und drückte den nun leise schluchzenden Burschen fest gegen seine Brust.
Es stimmt, er war manchmal ganz schön streng zu seinem Jüngsten, besonders seit die 6 Jahre älteren Zwillinge bereits ausgezogen waren. Da war er plötzlich nicht mehr nur das Nesthäkchen, sondern besonders als er störrisch und aufmüpfig wurde, da war er sein ein und alles. ...