1. Die Doppelhammer Hütte (02)


    Datum: 15.07.2022, Kategorien: Schwule

    ... Und da spürte Vinzenz erst recht, wie sehr er seinen jüngsten Sohn liebte und dass er alles für ihn tun würde, aber er spürte auch seit dem Auszug seiner Geschwister, dass der Junge eine strengere Hand brauchte, damit er auf den rechten Pfad finden würde.
    
    Ganz anders war der Junge hier auf seinem Schoß. Der arme Kerl war von zu Hause offensichtlich nicht so gut behütet wie seine Kinder und er fühlte augenblicklich eine tiefe Verantwortung und er spürte auch sofort, wie sehr Frank es genoss, von ihm in den Arm genommen zu werden.
    
    "Geht es wieder?" fragte er ihn sehr zärtlich, wie er es noch niemals in seinem Leben getan hatte und tätschelte dabei Franks Wange, während er sich mit einem tiefen Blick in dessen Augen überzeugte.
    
    "Ja, klar, " antwortete der sofort, aber seine Stimme und sein Gesicht sagten etwas anderes.
    
    "Du bekommst wohl nicht oft Streicheleinheiten zu Hause?" fragte er mit leiser und freundlicher Stimme.
    
    "So hat mich noch niemals jemand in den Arm genommen!" stammelte Frank und schlug sofort wieder seine Arme um Vinzenz, der sofort wusste, wie sehr der verletzliche junge Bursche ausgehungert nach Körpernähe und Zärtlichkeit war. Er schlang seine Arme auch erneut um ihn und strich ihm immer wieder über den Rücken, bis er das Gefühl hatte, dass er sich wieder gefasst hatte und sah ihm freundlich aufmunternd ins Gesicht.
    
    Er sah, dass Frank die Nähe zwischen ihnen gut getan hatte und war sehr froh darüber, hatte es aber nicht sehen kommen, als der ...
    ... ihn plötzlich fest auf den Mund küsste.
    
    "Wofür war der denn?" fragte er überrascht.
    
    "Weil ich mich gerade so wohl fühle bei Dir."
    
    "Aber so hast Du Deinen Vater bestimmt noch nicht geküsst, oder?"
    
    "Ich habe meinen Vater noch nie geküsst." antwortete Frank entschlossen.
    
    "Und Deine Mutter?"
    
    "Hin und wieder, aber die küsst mich so, wie man einen Fremden höflich auf die Wange küsst."
    
    Vinzenz spürte einen kleinen Stich in seinem Herz, als ihm wieder bewusst wurde, was dieser kleine Kerl auf seinem Schoß alles in seinem Elternhaus vermisste und gleichzeitig hatte er ein schlechtes Gewissen, dass er ihn so überaus nah an sich herangelassen hatte und so zärtlich mit ihm umging. Das alles war irgendwie nicht richtig. Aber er konnte nicht anders, alles andere hätte ihn nur noch mehr verletzt und wer weiß, ob er nicht noch davongerannt wäre.
    
    Immer wieder küsste Frank ihn auf den Mund, ohne dass er es erwiderte.
    
    Frank schaute ihn an: "Danke Vinzenz, es bedeutet mir sehr viel, dass ich so oft bei Euch sein kann und bei Euch miterleben kann, wie schön Familienleben sein kann."
    
    Das war zu viel für ihn und obwohl sich immer noch jede Faser seines Körpers sich dagegen wehrte, konnte er nicht mehr anders. Nun nahm er den Kopf des jungen Mannes und küsste ihn auch voll auf den Mund. Er spürte Franks Schmerz stärker als zuvor und er wollte nur noch eins: Der Junge sollte den Schmerz, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, vergessen und er küsste ihn so innig wie ...
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