#051-JACAKA-Allerlei über uns Drei
Datum: 05.08.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... immer mehr gefehlt. Aber seit gestern Abend kommt es mir vor, als ob wir eine Verwandlung durchgemacht hätten."
Nach meiner Darstellung unserer Beziehung schwiegen wir beide und schauten uns an. Karl beugte sich irgendwann zu mir vor: „Du hast vollkommen Recht. Unsere Beziehung schwächte sich immer mehr ab und besonders schlimm wurde es in den letzten fünf Monaten. Wir sind zu träge geworden. Wir wussten nicht, was wir mit uns und mit unserer Zeit anfangen sollten. Wir hingen uns nur auf der Pelle herum und gingen uns auf die Nerven. Wir haben uns keine Freiheiten mehr gelassen. Und als Du gestern zu Deiner Wellness gefahren bist, bin ich mir darüber klar geworden. Ich habe mich nicht weit von hier auf die Mauer gesetzt und habe im Meer die Antwort gefunden. Ein ständiges Kommen und Gehen, aber das Meer weiß trotzdem, wohin es gehört. Ich fuhr nach Palma und habe bei meinem Juwelier nach einem neuen Ring gesucht, der zu meinem erneuten Versprechen passt. Dieser Ring soll Dir mehr bedeuten, als ich mit Worten jemals sagen kann."
Während seiner ganzen Rede merkte ich, wie ich den Tränen immer näherkam. „Schatz, bitte, stopp. Wie soll ich Dich nach diesen Worten noch verwöhnen. Alles was ich jetzt noch tue ist doch ein Abklatsch gegen Deine Gefühle." -- „Scheiß' auf das Verwöhnen. Du verwöhnst mich dadurch, dass Du wieder so bist wie bei unserem ersten oder zweiten Mallorcaurlaub. Laut, kindisch, aufmüpfig, einfallsreich, anschmiegsam, kritisch, auch mir gegenüber. Und ...
... wenn die anderen denken, Du spinnst, lass sie denken was sie wollen."
„Lass uns gehen, Schatzi, ich möchte noch ein bisschen am Meer sitzen. Ich möchte sehen, was Du gestern gesehen hast." Er zahlte und wir suchten den Ort auf, an dem er gestern gesessen hatte. (Für die Insider unter Euch: Vor dem Hotel Acapulco Playa gegenüber Balneario 9). Ohne ein Wort zu sagen, schaute ich lange auf das Meer. „Jetzt weiß ich, was Du meinst.", sagte ich und schaute ihn an. „Ja, jetzt weiß ich, was Du meinst.", wiederholte ich mich und nickte mir selbst zu.
Ich stand auf und nahm meinen Mann an die Hand. Ich lehnte mich an ihn und wir gingen Richtung El Arenal. Einfach so, ohne anzuhalten, immer weiter. Und dabei hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Auch etwas, was bei uns in den letzten Jahren verloren gegangen war. Wir schlenderten durch bis zum Balneario 2 und von da aus wieder zurück. An der „Krone" blieb ich stehen. „Auch wenn es jetzt unromantisch klingt, mir tuen die Füße weh." Wir lachten beide laut los und küssten uns vor dem Lokal.
„Herein mit Euch," rief die Bedienung, „Leute mit guter Laune können wir gebrauchen. Wir fanden einen schönen Tisch, tranken ein Bier und aßen eine Kleinigkeit. Wir unterhielten uns mit einigen Leuten, auch mit Touristen, denen wir gerne ein paar Tipps gaben, ohne besserwisserisch zu klingen. Meine Füße hatten sich mit der Zeit wieder beruhigt und wir brachen zur Villa auf. Unterwegs kauften wir im Spar-Markt noch ein paar Kleinigkeiten für ...