Charlotte - Tiefe Abgründe
Datum: 05.10.2022,
Kategorien:
Transen
In diesem erotischen Krimi laufen alle Fäden zusammen. Er wird nach den jeweiligen Einzelgeschichten Kapitel für Kapitel fortgesetzt. Bisher erschienen:
Kim - Sündige Nächte auf Sylt 1-3
Charlotte - Tiefer Abgrund 1
Nächster Teil:
Yvette - Nur ich
Prolog
„Frau Wagner", begann ich sanft. "Ihr Mann hat kein Verhältnis."
Ein erleichtertes Seufzen entwich ihrer Kehle und sie griff mit zitternden Händen nach der Kaffeetasse. Das Emblem von'Rot Weiß Essen' zierte den Becher, ein Mitbringsel meines letzten Stadionbesuchs. Es war ein Spiel, das wir wie immer haushoch verloren hatten.
"Aber er hütet ein Geheimnis", fuhr ich fort und mein Blick blieb auf ihrem verweinten Gesicht haften. Sie war eine hübsche Frau, Anfang vierzig, mit kurzen blonden Haaren und verschmiertem Make-up unter den Augen. "Und dieses Geheimnis ist mittlerweile zweiundzwanzig Jahre alt."
Sie sah mich mit großen Augen an und ich konnte spüren, dass ich ihr eine große Last aufgebürdet hatte. Doch ich wusste, dass ich ihr die Wahrheit sagen musste. Es war meine Aufgabe als Privatermittlerin, ihr die Wahrheit zu offenbaren, auch wenn sie unangenehm war.
Ich legte die vier Fotos auf den Schreibtisch. Der Schreibtisch war alt und zeigte etliche Abnutzungsspuren. Flecken verrieten, dass ich keine Kaffeeuntersetzer benutzte. Obwohl der Schreibtisch alt war, war er dennoch das erste Einrichtungsstück meiner Detektei und ich mochte ihn von ganzem Herzen. Gebraucht gekauft, heiß ...
... geliebt.
Jessica Wagner schaute sich die Bilder an und fing an zu schluchzen. "Wer ist diese Frau?", fragte sie, während sie mit zitternden Händen auf das Foto deutete.
"Das ist die Tochter Ihres Mannes", erklärte ich sanft und versuchte, dabei einfühlsam zu klingen. Doch ich hatte schon viel zu oft solche Situationen erlebt. Der Mann geht fremd, zeugt ein Kind und zapft dafür Geld vom Haushaltskonto ab. Irgendwann stumpft man einfach ab.
"Ich verstehe, wie schwer das für Sie sein muss", sagte ich zu meiner Auftraggeberin, als sie mich bat, die Fotos behalten zu dürfen. Sie brach erneut in Tränen aus und ich reichte ihr ein Taschentuch.
"Wir hatten dies Jahr silberne Hochzeit. Ich dachte, ich würde meinen Mann kennen", schluchzte sie.
Ich nickte verständnisvoll und gab ihr Zeit, sich zu sammeln. Dann wandte ich mich an meinen Laptop, um die Rechnung zu erstellen. "Frau Wagner, hier endet mein Auftrag", sagte ich leise.
Die Mandantin stand auf und nickte mir zu. "Danke für Ihre Hilfe", erwiderte sie mit trauriger Stimme.
Ich leitete Jessica Wagner noch zur Tür und vergewisserte mich, dass sie das Haus verließ. Als ich zurück in meinem Büro war, seufzte ich und ließ mich in meinen Schreibtischstuhl sinken. "Marie, machst du mir noch einen Kaffee?"
Meine junge Assistentin saß am zweiten Schreibtisch auf der anderen Seite des Raums. Sie war vertieft in die Recherche meines neuen Auftrags. Dennoch lächelte sie mich an und drückte die Taste der Erlösung. Sofort breitete ...