Der Fremde Teil 10
Datum: 08.10.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... gibt jetzt deswegen einen Streit, aber dann hat er seine Verägerung heruntergeschluckt. Er tat mir so leid, wie er mich mit seinem Hundeblick angesehen hat. Er ist ein toller Mann. Mit 1,86 m nicht gerade klein. Er hat breite Schultern zum anlehnen und so sanfte braune Augen. Er hat das alles nicht verdient.
Einen Moment war die gute Stimmung zwischen uns im Keller. Er ist dann aufgestanden um schon Kaffee zu kochen. Langsam quäle ich mich aus dem Bett und gehe ins Bad. Zwar habe ich gestern in dem Billighotel geduscht, aber zum wach werden ist eine kurze Dusche mit kühlem Wasser unbezahlbar. Ich bin froh, dass ich heute nicht ins Büro muss. Es stehen ein paar Besichtigungen und ein Besuch bei Geschäftspartnern auf dem Programm. Jochen will mich nachher abholen, damit wir gemeinsam fahren. Immerhin hat er einen Firmenwagen und so spare ich mir den Sprit.
Ich fühle mich total erfrischt und wach, als ich aus der Dusche steige. Während ich mich abtrockne höre ich die Türklingel. Wer kann das so früh sein? Hoffentlich nicht wieder unser nerviger Nachbar Herr Stein mit irgendeinem Mist. Vermutlich will er wieder an die Hausflurreinigung erinnern. Es sähe diesem Typen ähnlich dafür früh am Morgen zu klingeln.
Ich schlüpfe in meinen kurzen Bademantel, der an der Badtür hängt und gehe in die Küche. „Wer hat denn so früh geklingelt?", will ich wissen als ich in den Raum komme und dabei noch mit einem kleinen Handtuch meine Haare trocken rubbele. Wie angewurzelt bleibe ich ...
... stehen, als ich sehe, dass Peter mit Jochen am Küchentisch sitzt. Sofort zieht sich mein Magen unangenehm zusammen. „Oh. Hallo Jochen.", bringe ich nur heraus.
Jochen lächelt mich an. In Anzughose und Hemd sitzt er wie selbstverständlich bei einer Tasse Kaffe mitten in unserer Küche. Sein Jacket hat er über einen der freien Stühle gehangen. Er begrüßt mich mit einem freundlichen „Guten Morgen,". „Dein Kollege hat sich in der Zeit vertan.", erklärt Peter und wirkt dabei nicht so, als störe es ihn. Naja, wieso auch? Er hat ja keinen blassen Schimmer, dass ich etwas mit diesem älteren Kerl hatte.
Es passt mir überhaupt nicht, dass die beiden sich treffen. Das war so nicht vorgesehen. Eigentlich sollte Jochen viel später kommen und ich wollte vor dem Haus auf ihn warten. Es ist genau so merkwürdig, dass Jochen plötzlich in meiner Wohnung ist wie neulich bei Sergej, als er mich besucht hat. Er sollte einfach nicht hier sein und schon gar nicht Peter treffen.
„Sorry, wenn ich zu früh bin. Ich will auf keinen Fall stören. Ich kann auch unten im Auto warten.", Jochen macht anstalten aufzustehen. „Unsinn.", erwiedert Peter sofort. „OK, wenn ich wirklich nicht störe", Jochen setzt sich wieder richtig hin. Peter steht auf um mir eine Tasse Kaffee einzugießen. Als er uns den Rücken zudreht werfe ich Jochen einen bösen Blick zu, doch er grinst nur und nutzt den Moment um mich offensichtlich zu mustern.
Sein Blick wandert an mir herunter und bleibt einen Moment an meinen Beinen ...