1. Livias Lustblättchen


    Datum: 28.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... flüchtig begegnet. Ich freute mich über die Einladung und kam dieser natürlich nach.
    
    Mir stehen zwar neben der eigenen Hotelküche finanziell gesehen alle Türen für die besten Restaurants offen, aber es war schon länger her, dass ich mal wieder ein liebevoll zubereitetes, gutes altes selbstgekochtes Essen bekommen hatte. Außerdem war ich natürlich auch neugierig darauf, Arturos Jugendliebe, die er einst geheiratet hatte, einmal näher kennenzulernen. Als ich bei ihnen zu Hause ankam, wurde ich sofort herzlich empfangen. Giada ist ein einmaliges Geschöpf. Klein, üppig gebaut an allen Ecken und Enden (was ich definitiv positiv meine) und auch ihr Wesen ist im Prinzip gleichermaßen zu beschreiben. Sie ist, auch im höheren Alter, eine wirkliche Augenweide, hat etwas Edles und dennoch Wildes an sich. Die klassische, lebensfrohe, temperamentvolle, leidenschaftliche Italienerin, die auf absolut jede Lebenslage bezogen, die Meinung vertritt: lieber zu viel als zu wenig.
    
    Sie verschlingt einen mit ihrem einnehmenden, liebevollen Wesen quasi im Ganzen. Dass dieser Ausdruck nicht nur eine Metapher bleiben würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wir aßen ihr köstliches Essen, tranken guten Wein und lachten über unzählige Familienanekdoten. Es war ein richtig schöner, gemütlicher Abend und beide machten es mir wirklich leicht, mich wie zu Hause zu fühlen. Es hatte fast einen nostalgischen Charakter, weil es mich ein bisschen an Kindheitstage und meine Schulferien erinnerte, ...
    ... die ich oft in Italien bei meiner Großmutter verbrachte. Als das Essen dann vorüber war und wir nach einem tollen Tiramisu noch mit Espresso und Grappa unsere gut gesättigten Bäuche ausruhten, schlug die Stimmung plötzlich eine ganz andere Richtung ein.
    
    Ich bin ja nicht allzu leicht aus der Ruhe zu bringen, war aber auf alle Fälle im ersten Moment etwas überrumpelt, als sie mir noch einen Schnaps nachschenkte und mich dann ohne weitere Umschweife und ohne, dass sie sich zumindest versuchte, vorsichtig heranzutasten, knallhart und direkt, mit vollkommen ruhiger aber fester Stimme, die keine Ausweichmöglichkeit zuließ, auf meine Frauengeschichten ansprach und die Tatsache, dass ihr Ehemann schon so manches Mal stiller Beobachter solcher Szenen war. Es herrschte vollkommene Stille. Arturo schaute etwas betreten zur Seite, weil er vermutlich nicht so recht einschätzen konnte, wie ich auf die Ansprache seiner Frau reagieren würde. Giada fixierte mich mit ihren Augen, ohne eine Miene zu verziehen, sodass auch ich erst nur schlecht ihre Gedankengänge und ihre Emotionen erahnen konnte. Ich räusperte mich und versuchte zu überlegen, wie ich die Wahrheit aussprechen konnte, ohne aber sauer aufzustoßen, denn immerhin wollte ich keinen Ärger.
    
    Weder wollte ich also meinen Fahrer in eine unangenehme Lage bringen noch vor meiner Gastgeberin, die mich so herzlich empfangen und mit ihren Kochkünsten verwöhnt hatte, blöd dastehen oder gar unhöflich rüberkommen. Mal unabhängig davon, dass ...
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