1. Nina, ein Martyrium


    Datum: 31.10.2022, Kategorien: Romantisch

    ... wir setzten uns in meinen Wagen, und ich sah ihr dabei zu, wie sie sich umständlich anschnallte. Danach sah sie mich kurz an. "Fabian!", erklärte ich ihr und hielt ihr meine Hand entgegen, sie lächelte mich an, nahm die Einladung an und schüttelte sie mit mir.
    
    "Nina!", war die passende Antwort, bevor ich den Motor startete.
    
    Während der Fahrt blieben wir stumm. Nina sah zum Seitenfenster heraus und schien an nichts zu denken. Ich sah mehrmals zu ihr herüber und fragte mich, wie sie in diese Situation gekommen war. Sie sah nicht danach aus, als wenn lange auf der Straße gewesen war. Dagegen sprachen ihre gepflegten Hände, ihr neutraler Geruch. Lange war sie nicht unterwegs gewesen. Trotzdem war klar zu erkennen, dass es ihr in der letzten Zeit nicht gut gegangen war.
    
    Eine halbe Stunde später hielt ich vor meinem kleinen Haus, das ich mein eigen nannte, und wir stiegen aus. Nina blieb für einen Moment davor stehen und betrachtete die Front, während ich die Tür aufschloss.
    
    "Hereinspaziert in die Räuberhöhle!", forderte ich sie auf und hielt ihr dazu die Tür auf. Sie grinste mich an und ging mit ihrem kleinen Koffer an mir vorbei in mein Reich. Hinter ihr warf ich die Tür zu und drehte mich zu ihr um.
    
    Nina stand in meinen kleinen Flur, sah sich neugierig um, obwohl es nichts Besonderes zu sehen gab. Ich hätte es selber als spießig bezeichnet, wenn ich es woanders gesehen hätte. Mich persönlich störte es nicht. Ich legte wenig Wert auf Äußerlichkeiten, Geld war ...
    ... bei mir nicht das vorherrschende Thema. Entweder man hatte es oder nicht.
    
    "Möchtest du was trinken?", fragte ich Nina, die weiterhin mit ihrem Koffer in der Hand im Flur stand.
    
    "Du kannst ihn hinstellen, er kommt nicht weg. Die Räuber, die sonst hier mit in der Höhle wohnen, wagen es nicht, sich an dem zu vergreifen, was ich mitbringe. Also keine Angst!" "Sie wohnen nicht alleine hier?", fragte sie neugierig. Sie hatte es nicht verstanden, dachte vielleicht, dass ich meine Familie als Räuber bezeichnete.
    
    "Doch, alleine, die anderen sind nur in meinem Kopf. Wem soll ich denn sonst die Schuld geben, wenn ich was nicht finde oder kaputt geht? Das bin doch nicht ich. Damit kann ich gut leben!", erklärte ich ihr und sie lachte, stellte den Koffer tatsächlich ab und ich führte sie ins Wohnzimmer, einfach aber gemütlich eingerichtet. Nina ließ sich in einen der Sessel plumpsen und sah mir dabei zu, wie ich eine Flasche Brause holte, zwei Gläser dazu auf den Wohnzimmertisch stellte und uns einschenkte. Danach gab ich ihr eines der Getränke.
    
    "Du hast gesehen, beide Drinks aus derselben Flasche, keine KO-Tropfen drin!", erklärte ich und Nina lachte leise.
    
    "Fabian, du musst mir nicht immer wieder sagen, dass du mich nicht überfallen willst. Ich glaube es dir, kann in mir fühlen, dass du ein guter Mensch bist. In der Beziehung habe ich mich selten getäuscht!", sagte sie und prostete mir zu.
    
    "Du hast es schön hier, einfach aber gut, genau das, was ich mag. Was machst du ...
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