1. Nina, ein Martyrium


    Datum: 31.10.2022, Kategorien: Romantisch

    ... auf sie zukam, öffnete sie ihre Augen, sah mich traurig an. "Ich wusste nicht wohin!", flüsterte sie mir zu, und sah mich erstaunt an, vielleicht, weil ich im Pyjama unterwegs gewesen war und es seltsam aussah. Ich sagte nichts dazu, ging an ihr vorbei und öffnete die Tür.
    
    "Kommst du?", fragte ich sie einfach und Nina stand auf, ging wie selbstverständlich an mir hinein und legte ihren Teddy zurück in den Koffer. Sorgfältig verschloss sie ihn und stand einen Moment vor mir.
    
    "Hunger?", fragte ich und hörte meinen eigenen Magen knurren.
    
    Nina nickte und folgte mir in die Küche. Hier nahmen wir schweigend ein schnell zubereitetes Frühstück zu uns. Bei der Tasse Kaffee zum Schluss sah ich sie das erste Mal richtig an.
    
    "Du wirst was Neues zum Anziehen brauchen!", begann ich und Nina runzelte ihre Stirn, als wenn ich gerade etwas unheimlich seltsames gesagt hätte.
    
    "So kannst du nicht länger rumlaufen. Kann man deine anderen Klamotten irgendwo abholen oder brauchen wir was Neues?", stellte ich die Alternativen infrage und Nina druckste herum.
    
    "Es ist besser, andere zu besorgen, ich glaube nicht, dass meine Alten noch da sind!", formulierte sie es kurz. Ich hatte innerlich auch nicht damit gerechnet, dass es einfach werden würde. Daher nickte ich und stand auf, stellte das Geschirr weg und gähnte großzügig.
    
    "Aber erst einmal ein wenig Schlaf nachholen. Danach sehen wir weiter!"
    
    Nina schaute mich erstaunt an.
    
    "Musst du gar nicht arbeiten?", fragte sie und ...
    ... ich schüttelte meinen Kopf.
    
    "Nein, ich werden es mal ausfallen lassen. Ich denke, die kommen auch ohne mich klar!"
    
    Mit diesen Worten ging ich aus der Küche, in mein Schlafzimmer und schlief zufrieden ein. Ich musste mir keine Vorwürfe mehr machen, dass ich nicht geholfen hatte.  
    
    Kapitel 5
    
    Irgendwann, spät nachmittags, stand ich auf, und weil ich nirgendswo hin wollte, schlüpfte ich in ein paar alte Hausschuhe, blieb sonst im Pyjama. Auf dem Flur kam mir ein unwiderstehlicher Duft entgegen der mich in die Küche lockte. Hier war Nina gerade dabei etwas zu kochen, das verführerisch roch.
    
    "Riecht ja lecker!", frohlockte ich und Nina drehte sich zu mir um.
    
    "Ob es auch schmeckt, weiß ich nicht!", antwortet sie und sah mich von oben bis unten an. "Rennst du oft im Nachtzeug durch das Haus?", fragte sie und ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, meistens ohne!", gab ich zurück und grinste sie an. "So wie gestern, als du ins Bad gekommen bist?"
    
    Mein Grinsen wurde breiter.
    
    "Jepp, ein herrliches Gefühl der Freiheit!", erklärte ich und Nina grinste übers ganze Gesicht. Ich ging ins Bad, wusch mich schnell und putzte die Zähne. Danach lief ich zurück in die Küche und setzte mich an den Tisch, sah Nina dabei zu, wie sie das Essen auf den Tisch stellte.
    
    Um es ehrlich zu sagen, es roch besser als es schmeckte oder anders gesagt, man konnte es essen. Natürlich ließ ich mir nichts anmerken, lobte es entsprechend. Doch Nina durchschaute mich sofort. Lügen war nie ...
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