1. Nina, ein Martyrium


    Datum: 31.10.2022, Kategorien: Romantisch

    ... dabei war ihr egal, dass mein Steifer zwischen ihrem Gesicht und meinem Bauch stand. Stattdessen schnüffelte sie laut und deutlich.
    
    "Du riechst gut!", raunte sie und hielt still.
    
    "Du auch!", rutschte mir aus dem Mund, ob sie es verstanden hatte, konnte ich nicht sagen. Nina verhielt sich vollkommen ruhig, bis der Film zu Ende war, den ich eigentlich sehen wollte.
    
    Mitbekommen hatte ich nur den Anfang.  
    
    Kapitel 7
    
    Irgendwann ging ich ins Bett, Nina war einfach eingeschlafen und ich schaffte es, ohne sie aufzuwecken, unter ihr weg zu schlüpfen. Ich bettete ihren Kopf auf einem Kissen, strich ihr sanft über die Haare, und nachdem ich sie zugedeckt hatte, beugte ich mich herunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
    
    "Gute Nacht!", flüsterte ich ihr zu und ging aus dem Wohnzimmer, löschte das Licht hinter mir. Zufrieden mit mir und er Welt, ging ich ins Bad, machte mich bettfertig und ging schlafen. Allerdings fand ich keine Ruhe. Das Gespräch mit Nina, ihre Natürlichkeit und Aufgeschlossenheit für alles, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ihr schien es nicht peinlich zu sein, über Dinge zu reden, die die meisten Menschen nicht aussprachen. Sie äußerte ihre Wünsche, nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Sie schien genau zu wissen, was sie wollte. Bei mir war es nicht so, zumindest hatte ich mir über eine Partnerschaft wenig Gedanken gemacht. Warum war mir ein Rätsel. Irgendwann musste ich aufgegeben haben, dass zu wollen, was mir gefiel. Ich überließ ...
    ... es dem Zufall, eigentlich eine dumme Angewohnheit. Auf der Arbeit war das vollkommen anders. Dort hatte ich ein Ziel, wusste, was ich dafür tun musste, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Dort überlegte ich Stunden, Tage und wochenlang, was zu tun wäre, welche Schritte nötig waren, um das bestmögliche herauszuschlagen. Ausgerechnet in der Liebe, versagte ich auf ganzer Linie. Die wenigen Freundinnen, oder wie man es sagen sollte, die ich gehabt hatte, waren keine gute Wahl gewesen. Wobei ich froh gewesen war, überhaupt eine zu haben. Sie nutzten mich meistens aus, ließen mich fallen, wenn sie der Meinung waren, dass bei mir nichts mehr zu holen war. Entsprechend vorsichtig wurde ich, traute keiner mehr über den Weg. Ein netter Abend, ein wildes Schläferstündchen und das war alles, was ich danach einging. Ich wollte nicht mehr enttäuscht werden, keine falsche Wahl tätigen. Meine Arbeit wurde zum Ersatz. Tabellen, Zahlen, waren meine Freunde, ich war mit ihnen verheiratet. Sie betrogen mich nicht, wie ich es kennengelernt hatte, waren eindeutig, wenn man wusste, was sie aussagten.
    
    Jetzt geriet meine eingeschränkte Welt ins Schwanken. Dabei wusste ich wenig von Nina. Eigentlich nichts als ihren Namen, dass sie gerne Filme sah und große, gebogene Schwänze gut fand. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Es hörte sich in der Aufzählung seltsam an.
    
    Ihre Vergangenheit blieb mir verborgen. Dass es ihr nicht gut gegangen war, lag auf der Hand, doch warum, war mir schleierhaft. ...
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