1. Emilias Metamorphosen - 13: Der Stoff aus dem die


    Datum: 12.11.2022, Kategorien: Reif Hardcore,

    ... wieder küs­send und ein­ander umar­mend. Vielleicht wegen der Gegenwart der Eltern, selbst wenn er diese nicht sah, dass sie sich an­gesichts der sonstigen Umstände auch noch zurück hielt.
    
    Und dennoch kamen in ihm immer wieder begründete Zweifel auf: Eher statisch und fast majestätisch schritt sie einher, weitaus mehr einer Priesterin gleichend als seiner Freundin. Also doch die Mutter und nicht die Tochter, flatterte sein Herz. Im Traum erschien es wohl doppelt grotesk, dass er die beiden offenbar nicht unterscheiden konnte oder auch nicht wollte. Aber zugleich musste ihm ja zugute gehalten werden, dass er die Mutter von Emilia noch niemals gesehen hatte – und dass das Treffen überaus mystisch, grotesk und sehr eigen­artig verlief. Eigenartig, um es nicht in andere Worte zu fassen, die dann nach »date« geklungen hätten, so verrückt das auch klang. Er konnte doch nicht ein »date« mit der Schwiegermutter in spe haben – schüttelte er seinen Kopf, wobei er den Gedanken gar nicht als schlimm, nur eben nicht als real möglich empfand.
    
    »Nach all der Zeit und allem, was ich bislang gesehen und gehört habe«, schrie die Stimme zwar nach vorne, aber ihre Augen waren irgendwie im Widerspruch dennoch auf seine ge­richtet und wurden mit jedem Schritt lauter. Was sie damit meinte, entging seiner Vorstellung komplett, aber auch so war für ihn die schweigende Rolle angedachte. Er würde wohl früher oder später noch entdecken können, was sie damit meinte, sagte er sich und öffnete ...
    ... staunend seinen Mund.
    
    »Hast du eine Ahnung, wie frustrierend, wie verwirrend und wie wütend es mich macht, von einem uner­fahrenen Gottlosen wie dich völlig … ver­wirrt zu werden«, tobte sie, ihr Gesicht jetzt nur noch wenige Zen­ti­meter von seinem entfernt … auch wenn sie immer noch vor ihm einher ging … Sie musste also entweder die Schuhe verdreht haben oder aber den Kopf einer Eule gleich um gar 180 Grad gewendet haben. All das waren nur kleinere Details, die ihm in all der Groteske der Situation wie das Tüpfelchen auf dem I vorkamen, so unlogisch bis gar unmöglich war die gesamte Gegebenheit.
    
    Das Wörtchen »verwirrt« in ihrer Aussage wirkte so de­platziert, dass er unter anderen Umständen sehr ein­deutig ge­schmunzelt hätte. Verwirrt – ja, sie meinte wohl den Kopf auf ganz andere, denn physische Weise, ver­dreht, wenn auch nicht durch sein explizites Zutun. Das hier ging alles von ihr aus, wollte er sich schon recht­fertigen, als er noch­mals erkannte, dass sie trotz der polternden Stimme ihm nicht wirklich übel gesonnen war. Eher ganz im Gegenteil.
    
    Richard stand nun mit geschlossenen Augen da und er­widerte ihren stei­ner­nen Blick auf seine typische, fast trotzi­ge Weise.
    
    »Du hast Recht«, knurr­te er sie an, wunderte sich zwar über seinen inneren Grant und seine Worte, hatte diese aber einfach nicht unter Kontrolle. Irgendwie agierte er nur wie ein Sprachrohr für jemanden, der er selbst nicht war, jedoch durchaus hätte sein können: Gab es dafür nicht ein ...
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