1. Emilias Metamorphosen - 13: Der Stoff aus dem die


    Datum: 12.11.2022, Kategorien: Reif Hardcore,

    Anfangs war es das Gesicht von Emilia aber je länger er hinsah, desto mehr feine Falten schien er im Antlitz der teilweise verhüllten Frau zu erkennen โ€“ so widersprüchlich wie die Aussage und Beobachtung an und für sich waren: Aber genau das war wohl auch Richards Stoff, aus dem seine gar so aufgewühlten Träume bestanden, einem Prospero in Shakespeares Sturm somit gleichend. Prospero โ€“ alleine der Namen barg schon vieles an Hoffnung in sich, konnte er sich selbst in seinem Traum von der uralten lateinischen Bindung des Wortes nicht enteisen. Was erhoffte er sich nur, stellte er sich gar nicht die Frage in seinem Traum.
    
    Auch wirkte die Frau etwas größer und fester, runder vor allem um ihre einladenden Hüften herum. Ein breiteres Becken, das wohl dem einen oder anderen Kind schon das Leben ge­schenkt hatte, nickte er ihr wohlwollend zu, während er die Augen von der voll erblühten Gestalt kaum lassen konnte.
    
    War es wirklich die Mutter von Emilia, fragte er sich inner­lich, die ihn zu einem privaten Vortreffen gebeten hatte. Die Vorgeschichte dazu fehlte ihm in seinem Traum, auch wenn das nicht relevant war. Woher hatte sie seine Nummer, wie war sie in Kontakt getreten und wer aller wusste von dem angeblich geheimen Treffen? Ihm selbst war je­den­falls die Bitte auferlegt worden, darüber nichts mit seiner Freun­din zu be­sprechen, Still­schweigen zu bewahren, das wichtige Dinge zu besprechen wären.
    
    Eigenartig war auch, dass er gar nicht ihren Namen kann­te und diesen ...
    ... bei Emilia auch nicht hinterfragt hatte. Sehr eigenartig erschien ihm, dass hier ein MuM irgendwie über ihr schwebte, einen grotesken Heiligenschein eine Zeit lang in Form von einem zur Acht gedrehten Möbiusband simulierend, ehe er mit einem Mal die Bedeutung zu verstehen begann. So sehr die Zeichen auf die englische Koseform von Mutter/Mama (mum) hindeu­teten, so waren es doch die Anfangsbuchstaben von einem Namen, der gar wunderbar zu ihr passte. Selten in jedem Fall, aber doch so biblisch, dass es kaum noch intensiver ging: Maria Magda­lena! Konnte das sein, fragte er sich sowohl im Traum als auch in der Wirklichkeit โ€“ war das der Name der Mutter von Emilia? Aber hatte Emilia je solch einen Namen erwähnt, hatte er es wo gelesen oder entstand diese Erkenntnis wirklich im Schlaf โ€“ so ganz im Sinne »von der Herr gibt es den Seinen im Schlafe!«
    
    Richard fühlte im Traum oder im Schlaf oder dieser ihm eben vorgegaukelten Realität, dass ihm bei den entsprechenden Überlegungen ganz heiß ums Herz wurde. War es wirklich jene Frau­engestalt, über deren echte Rolle zu Jesus man ja kaum nach­denken durfte, ohne nicht der Blasphemie be­zeich­net zu wer­den. Aber wenn Jesus ein Mann war, warum sollte er sich nicht mit einer seiner Weg­be­gleiterinnen einge­lassen haben โ€“ oder vielleicht auch mit der heiligen Zahl an Aposteln, selbst wenn das nicht so sehr nach dem Geschmack von Richard selbst gelaufen wäre โ€ฆ Solche durchaus menschlichen Überlegungen jedoch anzudenken, hätte ihm vor ...
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