Die Manufaktur - 1 - Abend
Datum: 23.12.2022,
Kategorien:
Humor,
Selbstbefriedigung / Spielzeug
Voyeurismus / Exhibitionismus
... keine richtige Lust, also entschloss ich mich, ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Ich ging über die Straße und steuerte auf die U-Bahn zu.
Ich bin eigentlich ein Autofahrer und nicht ganz so fit, was die Verbindungen des Nahverkehrs in dieser Stadt, die ohnehin nicht die meine war, anbelangt. Als junger Erwachsener hatte ich oft stundenlang die Stadt zu Fuß erkundet. Ausgerechnet an diesem Abend begann sich diese alte Leidenschaft wieder bemerkbar zu machen. An der nächsten U-Bahn-Station stieg ich aus.
Hamburg Gänsemarkt. Ohne konkretes Ziel ging ich durch die Straßen. Als grobe Orientierung nahm ich mir vor, in Richtung Landungsbrücken zu schlendern. Ein Weilchen später stand ich am U-Bahnhof Sankt Pauli. Hier ist der Millerntorplatz. Ein weites leeres Gelände erstreckt sich von hier parallel zu einem Grüngürtel. Mehrmals im Jahr findet hier eine große Kirmes statt, der Hamburger Dom. Heute war dieser Platz verwaist und mein Blick ging weiter zum Millerntorstadion, der Heimstadt von Hamburgs zweitem Fußballverein, dem FC St. Pauli. Etwas weiter hinten erkannte ich den markanten Hochbunker.
Aber hier beginnt auch die sündigste Meile Hamburgs, die Reeperbahn. Ich war hier in den letzten paar Jahren drei, vielleicht viermal unterwegs gewesen. Mich hatten die vielen Touristen, oftmals halb betrunkene Kegelbrüder, von einem entspannten Bummel durch die Läden immer abgehalten. Was in den Seitenstraßen zu finden war, wusste ich gar nicht. Heute aber schien auf der ...
... Straße etwas weniger los zu sein, was wohl dem starken Gewitter von vorhin geschuldet war.
Es war mittlerweile kurz vor Mitternacht. An der Reeperbahn selbst hatten alle Geschäfte geöffnet, auch wenn sie heute Abend nur wenig besucht waren. Die eigentlich Action spielte sich wohl etwas weiter hinten an der großen Freiheit ab. Mir war aber nun wirklich nicht danach, durch diese mit Müll und Kotze zugepflasterte Straße zu gehen. Also bog ich um die eine Ecke... dann um die nächste... und dann wieder um die nächste. Immer weniger Leute begegneten mir. Trotzdem war hier ein reger Verkehr zu verzeichnen, Nuttensuchverkehr, wie es mir schien. Ich war auf einen kleinen Strich in einer Nebenstraße geraten.
Die Mädels schienen eher gelangweilt. Sie machten mir nicht gerade den Eindruck, sich besonders um Kundschaft zu bemühen. An der Ecke standen drei etwa mittelgroße blonde Frauen und unterhielten sich. Zwanzig Meter weiter lehnte eine Schwarze, die etwas älter zu sein schien. In dem Zwielicht konnte man nicht so genau sagen, wie alt sie war. Vielleicht sah sie verbraucht aus, aber es war genauso gut möglich, dass sie einfach nur müde war.
Ich spürte ein leichtes Tröpfeln. Es hatte gerade wieder zu regnen begonnen. Ich ging die Straße ein Stück weiter. Kurz vor einer Baugrube wurde der Regen stärker. Bauarbeiter hatten die Baustelle nur schlampig abgesperrt, und ich musste auf die Straße ausweichen, um nicht in das Loch auf dem Gehweg zu stürzen. Ich hatte den Kragen meiner ...