1. Die Manufaktur - 1 - Abend


    Datum: 23.12.2022, Kategorien: Humor, Selbstbefriedigung / Spielzeug Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... Jacke ein wenig hochgeschlagen, damit mir der nun noch stärker werdende Regen nicht in den Nacken laufen konnte. Plötzlich nahm ich aus dem Augenwinkel den Scheinwerfer eines von hinten kommenden Autos war, das auf meiner Seite der Straße fuhr. Ich erschrak fürchterlich, als dieser Idiot von Fahrer genau auf meiner Höhe die Hupe betätigte, um mich quasi von der Straße zu schubsen. Die Pfütze, durch die er im selben Moment fuhr, tat ein Übriges. Ich machte einen Satz zurück nach rechts auf den Gehweg. Da war aber das Bauloch. Von links wurde ich durch den rücksichtslosen Autofahrer vollgespritzt und rechts landete ich in der mit Wasser gefüllten Grube.
    
    "So eine gottverdammte Scheiße", fluchte ich laut und heftig. Nass bis auf die Knochen stand ich mit einem Bein bis zum Knie im Dreck. Auf einmal hörte ich in meiner Nähe ein Kichern. Ich sah mich um und erblickte eine junge Frau, die sich im Halbdunkel an einer Ladentür zu schaffen machte. "Na schönen Dank auch...", schimpfte ich weiter.
    
    "Oh... sorry... So war das nicht gemeint. Aber Ihr Satz in das Loch war einfach akrobatisch schön." Die Frau trat ins Licht der Laterne. Ihr Lachen war nun keineswegs mehr schadenfroh zu nennen. Sie schaute mich eher mitleidig an: "Kann ich vielleicht irgendwas für Sie tun?" fragte sie.
    
    "Ne Dusche und trockene Klamotten wären jetzt ne Option", sagte ich, mir bewusst werdend, wie bizarr mein Anblick sein musste. Ich begann jetzt über meine eigene dämliche Situation selbst zu schmunzeln. ...
    ... Ich versuchte mich an der windschiefen Abzäunung der Baustelle aus dem Loch zu ziehen, was mir aber im ersten Moment nicht gelang.
    
    "Hier... meine Hand", sagte die Frau und streckte mir ihre rechte Hand entgegen, um mir aus der Grube zu helfen. Dankbar fasste ich zu. Ihre Hand war weich, ihr Griff aber fest. Mit einem Ruck zog sie mich halb nach oben, und ich stolperte ihr entgegen.
    
    "Danke", sagte ich. "Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, anderen Leuten zu helfen, schon gar nicht in einer Gegend wie dieser hier... und zu einer Zeit wie jetzt."
    
    "Kein Thema. Ich bin hier selbst schon mal reingefallen", sagte die Frau. Ich konnte sie jetzt im Laternenlicht viel besser erkennen. Sie war ungefähr einssiebzig groß, hatte dunkles langes Haar und ein schlankes Gesicht. Ihre Figur war ebenfalls schlank. Das Besondere an ihr waren aber die Augen. Groß und dunkel sahen sie mich an.
    
    "Na dann... los gehts", sagte sie.
    
    "Los? Wohin los?" fragte ich ungläubig.
    
    "Na Sie wollten doch trockene Klamotten und ne Dusche."
    
    "Ähm... das war doch eher scherzhaft gemeint."
    
    "Ach ja? Und so soll's dann also durch die Stadt gehen?" fragte sie belustigt und musterte mich mit einem abschätzenden Blick von oben bis unten.
    
    "Du holst Dir doch bloß was weg." Sie war unvermittelt zum persönlicheren >Du< übergegangen, was mir viel angenehmer war. Egal wo man ist, ein >Sie< lässt einen automatisch auf Abstand gehen, oder vermittelt einem das Gefühl, doch schon etwas älter zu sein. 
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