Martina und Joachim 02
Datum: 02.01.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
... stärker und entwickelte sich zu einem ausgewachsenen Gewitterschauer. Ich konnte mich gerade noch ins Auto retten, als es losging.
In dem Moment sah ich sie.
Sie kämpfte sich durch den prasselnden Regen in einem schon pitschnassen Anorak in Richtung ihres Fahrrads, als mir der zündende Einfall kam und ich all' meinen Mut zusammenfasste. Ich ließ das Beifahrerfenster runter. „Martina! Komm! Ich fahr dich nach Hause!" Überrascht drehte sie sich um, zögerte aber nur eine Sekunde und kam schnell herbeigelaufen. Sie ließ ihren Rucksack in den Fußraum fallen, setzte sich auf den Beifahrersitz und zog rasch die Tür zu.
„Bei dem Wetter lässt man doch keinen Hund draußen herumlaufen", meinte ich, als ich sah, wie Wassertropfen ihre Wangen und das Kinn hinunterliefen.
„Danke. Das ist wirklich sehr nett. Macht es Ihnen auch wirklich nichts aus?"
„Natürlich nicht. Hab dich doch gefragt!" Ich startete den Wagen und steuerte vom Parkplatz weg. Gottlob schüttete es derart aus Eimern, dass die Scheibenwischer kaum nachkamen. So konnte auch niemand von draußen sehen, wer alles im Wagen saß. Bei dem Wetter war aber sowieso niemand unterwegs.
„Wo musst du denn hin?"
„Gerbheim."
„Na, das trifft sich ja. Da wohne ich ja auch."
„Ich weiß."
Mit einem fragenden Blick schaute ich sie von der Seite an. Sie blickte geradeaus auf die Straße. „Ich hab Sie schon ein paar Mal im Ort gesehen."
„Oh je, und ich dich noch nie! Wie kann das denn sein? Dich übersehen?" Ich ...
... schüttelte den Kopf über mich selbst. Sie errötete leicht und lachte ein wenig verlegen.
Mein Blick fiel auf ihre nasse Jeans, durch die sich jetzt ihre schlanken Beine, deren Bild ich vom Vortag noch genau im Kopf hatte, abzeichneten. „Du willst in den nassen Klamotten sicher direkt nach Hause. Oder sollen wir irgendwohin fahren und noch was quatschen?" Schon wieder wunderte ich mich über meine eigene Courage. Sie wandte sich überraschend schnell mir zu. „Ja, gerne!"
Das kam nun sehr spontan. Bildete ich mir nur ein, dass ihre Augen bei der Antwort ein wenig leuchteten?
„Es wartet sowieso niemand auf mich zu Hause. Meine Eltern sind übers Wochenende zu Freunden gefahren. Sie kommen erst Sonntagabend zurück."
„Und jetzt machst du ab heute abend nur noch Party zu Hause, oder? Sturmfreie Bude oder so?"
Sie schüttelte den Kopf. „Hatte ich eigentlich gedacht. Aber dann konnten etliche Leute nicht, und irgendwie hatte ich am Ende auch nicht mehr so die rechte Lust dazu."
„Hmm, wie kommt das denn? War dein Tag nicht so gut heute?"
„Nicht wirklich. Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren und hab nicht viel mitbekommen." Sie sprach nicht weiter, warum auch immer.
Nach einer ganzen Weile unterbrach ich das Schweigen. „Mir ging's heute morgen genau so. Zum Glück hatte ich Aufsicht bei einer Englischklausur. Oh Gott, da steht mir noch viel Arbeit mit der Korrektur bevor." Ich seufzte. „Aber wenigstens hatte ich Zeit zum Grübeln."
Jetzt schaute sie mich fragend ...