1. Ausgrabungen


    Datum: 22.02.2023, Kategorien: Reif

    ... Schattenplatz und kalten Getränken opfern würden.
    
    Es gab eben einfach zu viel zu sehen und die Wege waren weit. Dabei war ein Großteil der wirklich spektakulären Funde hier gar nicht zu bestaunen, die lagerten oder wurden im Museum in Neapel ausgestellt, oder waren an andere verliehen.
    
    Der Bereich, in dem wir die Villa ausgraben wollten, war allerdings weiträumig abgesperrt, dorthin würde sich kein Tourist verirren können. Nachdem wir alle Formalitäten erledigt und unsere Ausweiskarten und Schlüssel für die verschiedenen abgesperrten Bereiche erhalten hatten, sprang ein älterer Wärter mit zu uns ins Auto, um uns den besten Weg zur Site zu weisen.
    
    Ich kannte den Bereich selbst tatsächlich auch nur von den Luftbildern, da dieser Bereich schon seit Jahrzehnten für den Publikumsverkehr gesperrt war. Ich bemerkte Annalenas leichte Enttäuschung, als wir nicht durch das große Gelände fuhren, sondern praktisch um das Hauptgelände herum, da sich dort die Parkplätze für die Wissenschaftler und die abgesperrten Tore zu den zwei seit drei Jahren beackerten und unserer neuen Site befanden.
    
    "Wir können uns heute Abend noch einiges von den Hauptattraktionen anschauen. Wir sind nicht an die allgemeinen Öffnungszeiten gebunden. Oder in der Mittagspause, meistens machen die Leute hier drei oder vier Stunden Pause, wegen der Hitze."
    
    Ich bemerkte ein paar Autos mit französischen Kennzeichen. Das war mit großer Wahrscheinlichkeit Giselle und ihre Gruppe. Sie fuhr gerne Digs in ...
    ... erreichbarer Nähe mit dem eigenen Auto an. Unser Equipment fanden wir in einer riesigen Garage außerhalb des Geländes, in einem Drahtverschlag. Aus dem angrenzenden geöffneten kam in diesem Moment Giselle, gefolgt von zwei Studenten, die sich mit einem offenbar schweren Flight-Case abschleppten.
    
    "Thomas!"
    
    Sie flog förmlich in meine Arme und küsste mich auf beide Wangen.
    
    "Ich bin so glücklich, dass du hier bist, dass es doch noch geklappt hat."
    
    Sie sprach hervorragend Deutsch, mit diesem fetten französischen Akzent, den ich so liebte. Sie hatte während der Videokonferenzen deutlich älter ausgesehen, als jetzt in Natura, blühte wohl ob des für uns alle beglückenden Projektes deutlich auf. Eine wunderschöne Frau war sie in jedem Fall immer noch. Ich stellte ihr Annalena vor, die auf artig und unschuldig schaltete und sich zurückhielt, während wir mit ihrem Tross zum tatsächlichen Gelände marschierten.
    
    Für private Worte würden wir sicher noch ausreichend Gelegenheit finden, jetzt war nur eins wichtig: Die Arbeit, die Organisation, die Vorbereitungen. Massimo, der für die Gesamtaufsicht der Site zuständig war, würde ebenfalls am späteren Vormittag zu uns stoßen. Dreißig Meter von unseren Parzellen entfernt war bereits eine amerikanische Gruppe am Gange, auch dieser Bereich gehörte aller Voraussicht nach zur Villa. Sie hatten bereits im Januar angefangen und so neugierig ich auf ihre bisherigen Ergebnisse war, wichtiger war natürlich unser Gelände.
    
    Es war ein sanft ...
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