Ausgrabungen
Datum: 22.02.2023,
Kategorien:
Reif
... erfassen, was in mir vorging.
"Na, die haben es nicht eilig, wa? Haben die vorhin eigentlich über mich abgelästert? Mir war doch so, als ob..."
Überrascht sah ich sie an und nickte.
"Nicht direkt gelästert, eher... unpassend... über deine ästhetische Erscheinung referiert."
Sie kicherte leise. Was sie dann machte, ließ mir den Atem stocken und mich zur Salzsäule erstarren. Sie winkte die Männer mit schräggelegtem Kopf heran. Außer erfreutem Grinsen, diversen Kussmündern und Sprüchen, die mir das Blut in den Kopf schießen ließen, erntete sie damit zunächst noch keine Reaktion.
Das hatte sie wohl auch nicht erwartet, denn unverzüglich setzte sie nach. Fassungslos verfolgte ich, wie sie blitzschnell ihr T-Shirt anhob und den verblüfften Männern für vielleicht zwei Sekunden ihre kleinen, aber ausgesprochen perfekt geformten Brüste darbot. Es war mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal aufgefallen, dass sie keinen BH trug.
Nun kam Bewegung in die Meute, auch der Schubkarrenfahrer, der das ganze ja nur aus größerer Entfernung hatte beobachten können, legte sofort an Tempo zu. Überrascht bemerkte ich, dass die Sprüche nun deutlich weniger obszön, sondern eher von freundlicher Anerkennung bestimmt waren. Und nun fingen die Brüder (drei der sechs waren übrigens in der Tat Brüder) tatsächlich an zu arbeiten. Es war mir unbegreiflich, aber sie hatte ihnen den perfekten Motivationsschub verpasst, auf diese völlig unmögliche und eigentlich indiskutable, dennoch ...
... herzerfrischende Art, die sie so auszeichnete.
Selbstverständlich kostete sie ihren Triumpf aus.
"Na, geht doch."
4
Der Tag verging wie im Flug. Zu der geplanten Exkursion in der Mittagspause kam es nicht, weil Massimo eintraf und uns mit den Franzosen zum Essen einlud. Ich kannte ihn nur vom Telefon, mochte ihn aber sofort. Es wurde eine lustige Runde, in der für die Tageszeit und Hitze viel zu viel Wein konsumiert wurde. Ich saß neben Giselle und Massimo, Annalena hatte sich unter die jungen Franzosen gemischt und unterhielt sich angeregt, und, soweit ich dies beurteilen konnte, in perfektem Französisch vornehmlich mit den männlichen Mitgliedern der Gruppe.
Giselle sah diesem Treiben, wie ich nebenbei auch, mit gemischten Gefühlen zu.
"Das ist ja eine interessante junge Dame, die du da mitgebracht hast", bemerkte sie mit spitzem Tonfall.
"Ja", gab ich leise zurück. "Sie ist halt jung und ziemlich... wild. Aber sicher eines der größten Talente, die ich je unter meinen Studenten hatte..."
Sie lächelte recht merkwürdig und schüttelte langsam den Kopf.
"Sie wird allen meinen Jungs den Kopf verdrehen."
"Man hat tatsächlich schon von Romanzen bei Ausgrabungen gehört", gab ich so leise wie möglich zurück.
"Das habe ich nie vergessen", kam es prompt zurück, mit einem wunderbaren, warmen Lächeln.
Massimo sprach kein Deutsch und wartete geduldig ab, bis unser Privatgespräch beendet war, bevor er sich wieder einschaltete. Er lud uns unter anderem zu ...