Ausgrabungen
Datum: 22.02.2023,
Kategorien:
Reif
... einer Privatführung im Museum von Napoli ein, inklusive der Besichtigung der nicht der Öffentlichkeit zugänglichen Stücke, wonach ich ehrlich gesagt nicht einmal zu fragen gewagt hätte. Auch Giselle schien über diese Aussicht begeistert zu sein. Wir einigten uns auf den Sonntag der nächsten Woche.
Für ebensolche Stücke, die noch im Pompeji lagerten und/oder gerade vor Ort restauriert wurden, also auch nicht der Öffentlichkeit zugänglich waren, wollte er uns einen der Wärter als privaten Guide schicken, was wir natürlich ebenfalls dankbar annahmen. Angesichts dieser völlig unerwarteten Aussichten, Giselles wunderbarer, vertrauter Nähe und nicht zuletzt des Weins, schwebte ich für den Rest unserer Mittagspause auf Wolke sieben.
Für den Rest des Nachmittags und am frühen Abend schufteten wir gemeinsam mit unserer italienischen Crew, um die Fläche so frei wie möglich zu bekommen. Einmal in Wallung gekommen, war an den Männern überhaupt nichts auszusetzen. Es schien sie auch zu beeindrucken, dass wir mit Hand anlegten, was ich allerdings für selbstverständlich hielt. Es gab auch keinerlei dumme Sprüche von ihnen mehr, im Gegenteil, sie zeigten sich überaus fürsorglich und handzahm.
Die anschließende Führung mit dem von Massimo bestellten Wärter war dann deutlich anders, als von mir für Annalena geplant, aber nichtsdestotrotz überwältigend. Für die Forumstherme und andere öffentliche Highlights hatten wir ja sich auch in den nächsten Tagen und Wochen mehr als genug ...
... Zeit.
Die Rückfahrt verlief unerwartet still. Besorgt sah ich, dass Annalena richtig in ihrem Sitz zusammengesunken war. Sie war völlig erschöpft, hatte jedoch nicht einen Laut der Klage von sich gegeben. Ihr fielen sogar fallweise mal die Augen zu. Kein Wunder, so wie sie mitgeschleppt und Sträucher ausgerissen hatte und dann noch die langen Märsche über das Gelände... Das hatte ihr bei den Männern mindestens genauso viel Respekt verschafft, wie ihre Mini-Peep-Show.
Mich eingeschlossen. Ich beglückwünschte mich im Stillen ein weiteres Mal zu meiner Wahl.
Nach einem weiteren Restaurantbesuch war uns beiden nicht mehr. Wir gingen schnell duschen, holten uns die von ihr so begehrte Pizza und setzten uns damit den Garten, der nun angenehm kühl und erfrischend war, allerdings waren auch schon bedrohlich viele Mückenschwärme sichtbar.
"Und, wie hat dir dein erster Tag gefallen?"
"Sagenhaft. Fantastisch. Traumhaft. Geil."
"Du bist sehr müde, nicht wahr? Es war ein anstrengender Tag."
Sie räkelte sich in ihrem Stuhl.
"Ja, sicher, ich bin platt. Die Hitze... du hattest mich ja gewarnt. Aber da gewöhn ich mich sicher schnell dran."
Ich bot ihr eine von meinen Zigaretten an.
"Das denke ich auch. Du hast heute alle mächtig beeindruckt."
"Außer Giselle. Ich glaub, sie mag mich nicht."
Den Eindruck hatte ich trotz ihrer Einlassung beim Mittagessen allerdings nicht gehabt.
"Ach was, sie hat nur Angst, dass du all ihren Jungen den Kopf verdrehst. ...