1. Ausgrabungen


    Datum: 22.02.2023, Kategorien: Reif

    ... brauchst du mir doch nicht extra zu sagen. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich absolut nichts vom privaten Tom jemals jemand anderen erzählen werde."
    
    Na, das war ja beruhigend. Kein queres Grinsen dabei, sie meinte das so.
    
    "Bock hätte ich aber schon auf Strand, nur halt mit dir", wechselte sie unvermutet das Thema.
    
    "Hm."
    
    Natürlich hatte ich auch bei vorherigen Besuchen mal das Meer genossen, allerdings eher nach Sightseeing zur Entspannung, ich empfand Sonnen und volle Strände eigentlich eher als nervig und pure Zeitverschwendung.
    
    "Wenn dich das zu kribblig macht, trage ich zur Not auch ein Oberteil", fügte sie mit dem gewohnt unverschämten Grinsen hinzu.
    
    "Das wäre nicht das Problem. Ganz ehrlich, ich bin nicht so der Bademeister. Ich schwimme gern zur Entspannung, zum Beispiel nach Sightseeing oder so, aber einen ganzen Tag irgendwo in der Sonne zu brüten, reizt mich eher nicht. Aber dir zuliebe würde ich selbst das in Kauf nehmen... ich könnte mir ja das eine oder andere Buch mitnehmen."
    
    Hatte ich überhaupt eine Badehose eingepackt? Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher.
    
    "Quatsch, muss nicht der ganze Tag sein. Vorher Sightseeing ist auch okay."
    
    "Die kaiserlichen Thermen."
    
    "Hm?"
    
    "Die kaiserlichen Thermen in Baia lohnen sich auf jeden Fall anzuschauen, ganz in der Nähe gibt es wunderbare Strände, viele sind gerade am Wochenende total überlaufen, aber es gibt auch einige, wo man etwas mehr Ruhe hat."
    
    "Na, klingt doch wie ein Plan. ...
    ... Samstag? Prima. Und wenn das kein Problem ist, kannst du dann ja ausgiebig meinen "formschönen Busen" bewundern."
    
    "Frechdachs. Du bist unmöglich, weißt du das?"
    
    "Yep."
    
    An diesem Abend kehrten wir in ein kleines Restaurant am Stadtrand ein, das ich schon von vorherigen Besuchen kannte. Es war preisgünstig und absolut frei von Touristen, da es in keinem gängigen Führer erwähnt wurde. Keine Ahnung warum, denn die Pasta- und Meeresfrüchte-Gerichte dort waren schlichtweg göttlich. Man gut, dass wir uns körperlich täglich auspowerten, sonst hätte ich auf jeden Fall schnell den sahnigen Soßen und nicht weniger gehaltvollen Nudeln Tribut in Form eines unerwünschten Rettungsrings zollen müssen.
    
    Die Arbeiten schritten weiter zügig voran, und der Rest der Woche verging wie im Traum. Es war noch heißer geworden, die Temperaturvorhersage für den Samstag sprach schon von 28 Grad, dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit. Der Strandausflug erschien langsam als eine durchaus gute Idee. Auch endlich mal wieder ausschlafen zu können. Ich merkte langsam, dass ich keine dreißig mehr war.
    
    Ich erwachte, weil mich etwas im Gesicht kitzelte. Der erste Gedanke war, dass trotz der Mosquito-Screens irgendein Insekt den Weg in unser kleines Reich gefunden hatte, aber es war Annalena, die dicht neben mir lag, den Kopf auf eine Hand gestützt, in der anderen eine Strähne ihres langen braunen Haars, mit der sie diesen absonderlichen Weckvorgang eingeleitet hatte.
    
    "Guten Morgen... du siehst echt süß ...
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