1. Ausgrabungen


    Datum: 22.02.2023, Kategorien: Reif

    ... ansonsten war sie beim anschließenden Frühstück ausgesprochen munter. Ich kümmerte mich um den Abwasch, während sie ihre Morgenzigarette rauchte. Sie kam auf ihrem Weg ins Bad an mir vorbei, schlang ihre Arme um meinen Hals und küsste mich kurz auf den Mund.
    
    "Du bist echt ein Schatz, das hat auch noch keiner für mich gemacht. Ich geh dann Duschen."
    
    Es wurde ein ruhiger und beschaulicher Sonntag, den wir größtenteils in dem herrlichen Garten verbrachten. Endlich hatten wir auch Zeit, unsere Anziehsachen in die Schränke zu räumen, bis zu diesem Tag hatte wir sozusagen aus Koffer und Rucksack gelebt.
    
    Wir unterhielten uns zwar viel, hatten aber auch lange Phasen, wo jeder irgendwie nur den eigenen Gedanken nachhing, oder las oder sonst etwas tat. Es war sehr angenehm, dass ich nicht das Gefühl hatte, sie ständig unterhalten zu müssen. Ich dachte öfter daran, sie auf die Ereignisse des vorherigen Tages anzusprechen, die mir selbstverständlich einige Zeit im Kopf herumschwirrten, aber entschied mich dagegen, auch, weil ich nicht wusste, wie.
    
    Wir planten weiterhin bereits das nächste Wochenende, schließlich würden wir ja am Sonntag die Privatführung im neapolitanischen Museum von Massimo bekommen und beschlossen, dort schon am Samstag hinzufahren und dann dort die Nacht zu verbringen. Immerhin hatte die Stadt so einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auf Paolos Angebot, uns dort herumzuführen, wollten wir allerdings dankend verzichten.
    
    Annalena übernahm es, uns ...
    ... ein Zimmer über Airbnb nahe dem Zentrum von Neapel zu buchen, da sie ebenfalls von früheren Reisen bereits ein Account hatte.
    
    "Fertig. Hier, schau es dir an, sieht doch gut aus, oder? Und echt preiswert."
    
    Sie reichte mir ihren Laptop rüber.
    
    "Ja, prima. Hm. Wieder ein Doppelbett?"
    
    "Ja, genau. Die hatten auch eins mit zwei Betten, wäre dir das lieber gewesen?"
    
    Sie kannte natürlich die Antwort auf die Frage und die war weder "Ja" noch "ist mir egal". Komisch, wie selbstverständlich das alles nach nur einer Woche geworden war.
    
    Am Abend suchten wir dann wieder das Restaurant auf, das uns Giovanni empfohlen hatte, und wo wir an unserem ersten Abend gegessen hatten, zur Feier des Tages sozusagen. Wir hatten Glück, überhaupt noch einen freien Tisch zu bekommen, denn diesmal war es erheblich voller.
    
    Der Kellner erkannte uns offensichtlich wieder, und meinte dann auch, so wunderschöne Frauen vergesse er halt nicht so schnell. Annalena kicherte, als ich ihr das übersetzte.
    
    "Na, aber wo er Recht hat, hat er Recht", fügte ich gedankenlos hinzu.
    
    "Oh, also gefalle ich dir auch? Und nicht nur mein formschöner Busen?"
    
    "Das wirst du mir auch noch bis zum Ende unseres Trips aufs Brot schmieren, hm?"
    
    "Und hoffentlich darüber hinaus. Ich nehme die Seezunge", schloss sie an, da der Kellner ja letztlich nicht grundlos an unserem Tisch weilte. "Und sag ihm danke fürs Kompliment."
    
    Das tat ich und schloss mich ihrer Wahl an.
    
    "Also?"
    
    "Also was?"
    
    "Dir gefällt ...
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