1. Ausgrabungen


    Datum: 22.02.2023, Kategorien: Reif

    ... ihm und seiner Gattin, einer vielleicht dreißigjährigen ausgesprochen hübschen Frau namens Antonia, die er uns zunächst vorstellte, waren wir zu acht. Ein weiteres Paar mittleren Alters, und zwei blutjunge Damen, die sich etwas abseits hielten und Massimo auch gar nicht persönlich zu kennen schienen.
    
    Massimo steuerte sein Boot selbst und bat Lenny und mich, ihm einen Wein zu holen und ihm dabei ein wenig Gesellschaft zu leisten, was wir selbstverständlich gerne taten. Er erkundigte sich nach dem Stand der Ausgrabungen und bedauerte, bis jetzt noch nicht wieder die Zeit gefunden zu haben, uns auf der Site zu besuchen, da eine neue Ausstellung vorbereitet wurde und ihn mächtig einspannte.
    
    Ruhig und entspannt steuerte er sein Boot und das Gespräch langsam auf die Insel und den kommenden Abend zu. Da Lennys Italienischkenntnisse immer noch sehr rudimentär waren, unterhielten wir uns auf Englisch.
    
    "Wir werden mich euch gemeinsam in der Villa meiner Schwiegereltern wohnen, unweit der Villa Jovis, ich hoffe das ist euch recht? Was meine Schwiegereltern angeht, sind sie sehr erträgliche und umgängliche Menschen."
    
    "Natürlich, herzlichen Dank Massimo, wir wissen das wirklich zu schätzen. Villa Jovis ist...", setzte ich zur Erklärung für Lenny an.
    
    "Der Palast des Tiberius, gebaut circa 27 nach Christus, wo Tiberius seine letzten Jahre bis zu seinem Tod verbrachte...", unterbrach mich Lenny.
    
    Massimo lächelte vergnügt.
    
    "Bei dir lernt sie offenbar sehr viel", ...
    ... komplementierte er mich.
    
    "Das hat sie nicht von mir, sie hat tatsächlich bereits ein abgeschlossenes Geschichtsstudium auf dem Buckel. Und momentan lerne ich fast mehr von ihr...", schlüpfte es zu allem Überfluss auch noch raus, was Lenny ein begeistertes Grinsen entlockte. Ich gab ihr schnell noch ein kleines Küsschen.
    
    "Wart ihr schon in Deutschland ein Paar, oder hat das Land der Liebe das für euch getan?", erkundigte er sich.
    
    "Das ist tatsächlich hier passiert", gab Lenny zurück.
    
    "Ihre erste Ausgrabung war sozusagen mein Herz", scherzte ich leicht beschwingt vom wirklich guten Wein.
    
    "Na ja, das auch, aber zunächst mal bin ich auf seinen Schwanz gestoßen", gab sie trocken zurück und nippte an ihrem Wein.
    
    Massimos Mundwinkel zuckten bereits verdächtig, aber noch hielt er sich zurück.
    
    "Ah. Eine Frau, die weiß, was sie will. Und es sich auch verschafft. Du bist ein Glückspilz, Thomas."
    
    "Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Und nenn mich ruhig Tom, das hat sie übrigens auch eingeführt."
    
    "Gern, Tom. Erzählst du mir jetzt euren Privatwitz vom Museum, der Giselle wie eine Furie rausstürmen ließ?"
    
    "Oh das..."
    
    Obwohl das Gespräch ja schon relativ locker war, spürte ich trotzdem, wie mir jetzt das Blut in den Kopf schoss. Ich schloss kurz die Augen, als Lenny antwortete.
    
    "Ja, das war lustig, oder? Erinnerst du dich an den zweiten Phallus, den du rausgeräumt hast, den großen schwarzen? Er sieht haargenau so aus, wie der von Tom. Bis auf die Farbe ...
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