1. Ausgrabungen


    Datum: 22.02.2023, Kategorien: Reif

    ... stilechten Wadensandalen komplettiert. Auf meine unschuldige Frage nach dem eigentlich auch dazugehörigen Lendenwickel, quasi als Unterhose, brach er nur in Gelächter aus und meinte, dass sowas nur im Wege sein könnte, und er wie alle anderen darauf selbstredend verzichteten. Er führte mir dann auch gleich sein Kostüm vor, eine weiße Tunika mit zahlreichen Verzierungen und setzte sich dann gar noch einen Lorbeerkranz auf.
    
    Die Damen waren derweil bereits nach Ankunft von, wie mir Lenny später erzählte, nicht weniger als fünf Friseusen, die sich gleichzeitig mit ihnen beschäftigten, in ein anderes Zimmer verzogen. Wir schlugen die Wartezeit im Garten mit den Hunden tot, die begeistert Stöckchen hinterherjagten, bis nach einer weiteren Stunde unsere beiden Grazien ebenfalls ausgehfertig waren.
    
    Warum das so lange gedauert hatte wurde alsbald ersichtlich, denn die kunstvollen Flecht- und Steckfrisuren, die sie hingezaubert hatten, waren absolut authentisch und passten umwerfend zu ihnen. Sie hatten Lenny sogar seitliche Strähnen gelockt, was damals oft Mode gewesen war. Ihre Tuniken reichten allerdings nur knapp bis über ihre Hinterteile und unterstrichen ihre Reize auch sonst mehr, als dass sie sie verbargen.
    
    Als wäre Lenny nicht schon atemberaubend genug, jetzt stand sie vor mir wie eine Göttin. Neidlos musste ich anerkennen, dass sich auch Antonia durchaus in diese Kategorie einreihen ließ. Interessanterweise war hier die Farbwahl genau umgekehrt, also Antonia wie ...
    ... ich in schwarz und Lenny in weißem Gewand wie Massimo.
    
    Die Villa Piacente lag nur circa zwanzig Minuten Fußmarsch entfernt weiter im Landesinneren, inmitten eines riesigen Anwesens. Etwas eigenartig kam ich mir schon vor, so kostümiert gemütlich zum Ort des Geschehens zu schlendern; an das Al-Fresco unter der Tunika hatte ich mich ja schon im Garten gewöhnen können, an die neugierigen und perplexen Blicke der Touristen und Einheimischen, denen wir begegneten, aber nicht.
    
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    Massimo stellte uns nach unserem Eintreffen zunächst unserem Gastgeber vor, Gustavo, ein vielleicht 60-jähriger Mann mit Halbglatze, einem edel geschnittenen und markanten Gesicht sowie einem ruhigen, souveränen Auftreten, das hervorragend zu seiner Rolle und dem edlen Gewand, das er trug, passte. Gleichzeitig mit uns trafen viele andere Gäste ein, so dass außer dieser Geste aber kein weiterer Kontakt erfolgte und Massimo die Aufgabe übernahm, uns durch die Villa zu führen.
    
    Er hatte keineswegs übertrieben: Die Villa war architektonisch und vom Interior perfekt einer alten römischen Villa nachempfunden. Viele moderne Einrichtungsgegenstände waren seinen Erklärungen zufolge eigens für dieses Fest ausgelagert und durch authentische Sammlerstücke und Repliken ersetzt worden. Manches, wie elektrisches Licht und sehr zeitgemäßen Badezimmern, war natürlich davon unangetastet geblieben, aber es war überwältigend und faszinierend genug, um mir als Archäologen schon mal die ersten mentalen Orgasmen des ...
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