"skrupellos" Kapitel 20
Datum: 18.10.2018,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Wir saßen nebeneinander auf dem Sofa, aßen Paprikachips und tranken Cointreau, diesen leckeren französischen Mirabellenlikör.
„Was ist das mit dem Richter?“, fragte ich.
„Wir lieben uns“.
„Julia hör doch auf, Du bist eine Nutte. Für Geld darf ein Mann so ziemlich alles machen bei Dir. Nutten sollten sich nicht in ihre Kunden verlieben, da hatte Mae schon recht und der Richter ist schließlich nichts anderes als ein Kunde“.
„Wir lieben uns“, beharrte sie.
„Und deshalb wolltest Du Dich auch umbringen, wo bitte ist da die Logik?“.
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, nicht deshalb“.
„Weshalb denn Julia?“.
Sie schaute mich an:
„Du willst die Geschichte hören, wie?“.
„Allerdings“, antwortet ich.
„Es ist keine schöne Geschichte“, sagte sie.
„Das macht nichts, nein das schreckt mich nicht“, sagte ich und Julia nickte.
„Ich hatte es nicht vor, ehrlich nicht, das kannst Du mir glauben. Wollte nur einige Tage zur Ruhe kommen, wieder einen klaren Kopf bekommen, wollte wohl auch wissen ob er mich liebt und mich vermisst und fuhr nach Sulingen zu Vater. Doch er war nicht da, war im Urlaub und das Haus leer“.
„Da fielst Du dann in ein Loch?“, fragte ich mitfühlend, doch sie schüttelte den Kopf.
„Nein nein, ich hätte da nicht hinfahren dürfen, nie mehr,… nie nie mehr, die ganzen Erinnerungen kamen zurück. Ich hatte irgendwie geschafft es zu verdrängen, ...doch als ich Johannas Zimmer betrat, … es sah noch genauso aus wie damals, so als würde sie ...
... jeden Moment wiederkommen. Ich brach unter meiner Schuld zusammen,...verstehst Du?“.
und obwohl ich nichts verstand, nickte ich dennoch...
Julia schluckte und ich nahm ihre Hand.
„Johanna wurde im August 1989 fünfzehn und sie sah hinreißend aus, sie hatte eine Figur...“.
Ihr war etwas eingefallen.
„Ich hab ein Bild von ihr“.
Sie kramte in ihrer Handtasche und gab mir ein Foto.
Julias Schwester sah aus wie Rachel Sweet…dachte ich...
„Sie hat Ähnlichkeit mit Rachel Sweet“, sagte ich und Julia nickte: „Ich weiß“.
Wir schauten beide das Foto an und nach einem weiteren ausgiebigen Schluck sprach sie weiter.
„Die Jungs liefen ihr in Scharen hinterher. Sie war dann aber immer öfters mit einem Typ zusammen, Pedro, er gefiel mir nicht. Ich hatte damals noch keine Erfahrung mit Männern, trotzdem sagte mir etwas, mit dem stimmt was nicht und ich sagte zu ihm, lass meine Schwester in Ruhe. Er lachte mich aus“.
Julia leerte ein halbvolles Glas Cointreau auf eine Zug und ich schenkte ihr nach. Sie fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.
„Dann gab es eines Abends diesen fürchterlichen Krach. Sie wollte mit diesem Jungen für ein Wochenende zu einem Rockkonzert, dort auch Zelten. Papa sagte nein, sie schrie und heulte und bettelte und ihren Augen suchten meine, hilf mir, Du bist doch meine Schwester, sagte ihr Blick“.
Das nächste Glas schüttete Julia runter als wäre es Wasser.
„Ein schlechtes Gefühl hatte ich, trotzdem stand ich ihr bei und Papa gab ...