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Großmutters Geheimnis
Datum: 19.03.2023, Kategorien: BDSM
„Schatz, komm doch mal." tönte es dumpf vom Dachboden in das Wohnzimmer von Oma Helmine. Ich schaue von dem Karton, den ich gerade mit einem Klebeband zum Transport sicherte, durch die offene Tür zu der steilen Ausziehtreppe im Flur. Wir haben letzte Woche Oma Helmine begraben und kümmerten uns jetzt um die Hausauflösung. Helmine war die Großmutter meiner Frau Anja. Wir waren damals frisch verheiratet und übernahmen gerne die Aufgabe um ihren Eltern in ihrer Trauer mehr Ruhe zu gönnen. Nun sollten wir alles Brauchbare zusammenpacken und wenn uns was gefiele, durften wir es auch selbst mitnehmen, so es nicht explizit im Testament erwähnt sei. „Moment, ich komme!" rief ich hinauf. Anja musste etwas gefunden haben. Oma Helmine war, wenn ich mich nicht ganz vertue, 1902 geboren worden. Sie musste die 20er Jahre in ihrer ganzen Wildheit erlebt haben. Wobei, eigentlich wohnte sie ja auf dem Land. In einem schicken, jetzt leider etwas heruntergekommenen Landhaus. Opa ist leider im zweiten Weltkrieg gefallen. An der Ostfront. Dann hatte sie mit dem ansässigen Kirchenvorsteher angebandelt. Dieser hielt Oma Helmine bis Anfang der 60iger über Wasser, bis auch er starb. Zum Schluss blieb ihr nur noch das Haus, auf dem eine Hypothek lag. Darum musste es nun auch versteigert werden. Vorsichtig kletterte ich die alte Leiter hinauf in den Dachboden. Meine Augen gewöhnten sich nur langsam an das Schummerlicht, welches durch die vergilbten kleinen Dachfenster in den Dachstuhl ...
... leuchtete. Der Staub spielte im Licht mit sich fangen, sobald sich etwas bewegte. An den Seiten schienen Kleiderständer zu stehen und Gerätschaften, deren Sinn ich zunächst nicht einschätzen konnte. Das eine schien ein alter, riesiger Fotoapparat zu sein. Weiter hinten saß Anja auf einer Kiste, das Licht aus einem der Dachfenster viel direkt auf ihre Knie, wo sie ein Buch, ein Fotobuch betrachtete. Ich ging langsam zu ihr hin. Anja rutschte etwas zur Seite, damit ich mich neben sie setzen konnte. Vorsichtig blätterte Anja das Fotoalbum wieder auf die erste Seite. In geschwungener Kurrentschrift stand darüber: Dem Herrn zum Wohlgefallen Darunter war ein alte, vergilbtes Schwarzweißbild mit Anjas ersten Opa, in einem Anzug und Zylinder, streng in die Kamera schauend. In der Hand hielt er eine Reitgerte und neben ihm kniete Oma Helmine -- sie musste es sein -- auf allen vieren, in einem Sommerkleid und Topfhut. Etwas undeutlich konnte man eine Leine erkennen, die der Herr ebenfalls in der Hand hielt und auf der anderen Seite eindeutig an Oma Helmines Hals befestigt war. Sprachlos schaute ich Anja an. Sie blätterte wortlos weiter. Was ich nun auf den Seiten zu sehen bekam, war ein Tagebuch einer BDSM Beziehung, wie ich sie nie erwartet hätte. Ausgerechnet Oma Helmine, die sich nach dem Krieg mit einem Kirchenvorsteher eingelassen hat. Aber die Fotos waren eindeutig. „Ob das die Kamera ist, mit der sie die Bilder aufgenommen haben?" flüsterte Anja, zeigte dabei auf den großen ...