1. Mias Geheimnis 03 Der Höhenflug


    Datum: 21.03.2023, Kategorien: Hausfrauen

    ... Autofahren?!"
    
    „Kla'. Fahr immer selbs'. Trau den anderen nich'. Bin besser als die. Bin früher Renn' gefahr'n."
    
    „Nein", sage ich mit bemüht fester Stimme. „Ich nehme das Taxi, danke."
    
    Ich schaue in die Ferne und hoffe nur noch stärker, dass Mario schnell zurückkommt und mich mitnimmt. Dann sehe ich aus dem Augenwinkel, dass Frank mir etwas herüberreicht. Die beiden Gläser, die Frank die ganze Zeit in der Hand hält, sind mir erst nicht aufgefallen.
    
    „Letzte Runde." Frank grinst wieder.
    
    „Was ist das?", frage ich.
    
    „Abs-" (ein Rülpsen) „Absacker. 'n ganz leichter."
    
    „Nein, danke. Ich bin schon betrunken genug."
    
    „Komm schon. Extra gekauft."
    
    „Ich möchte nichts mehr trinken, Frank", sage ich bestimmt.
    
    „Komm schon", wiederholt Frank. „Hab dich doch gerettet. Komm schon, Marie."
    
    Ich verbessere ihn nicht mehr wegen meines Namens, sondern schaue ihn bloß an. Er ist wirklich ziemlich betrunken, tangiert mich aber wieder mit festem Blick.
    
    ‚Er hat recht', sagt die spitze Stimme in mir. ‚Er hat dich gerettet, sei nicht zickig und trink wenigstens einen mit ihm.'
    
    Ich schaue die Straße herunter und erblicke die Scheinwerfer eines näherkommenden Taxis. Scheiß drauf, denke ich. Wenn meine Heimfahrt schon gesichert ist, kann ich wirklich noch einen letzten Drink nehmen.
    
    „Gib her", sage ich.
    
    Frank grinst zufrieden, drückt mir das Glas in die Hand und stößt mit mir an.
    
    Der Absacker, den wir in einem Zug herunterstürzen, ist ganz und gar nicht leicht. ...
    ... Sofort wird es heiß in meiner Kehle und unter meinem Brustkorb und es fühlt sich an, als hätte dieses Malich einen harten Schlag verpasst bekommen.
    
    „Na", sagt Frank, weiterhin grinsend. „Hat 'schmeckt?"
    
    Ich halte mich an seinem Arm fest und schaue sehnsüchtig zu meinem Auto. Um mich herum dreht sich alles. Frank lacht. Dann spricht er wieder zu mir.
    
    „Wills'u mit mir fahr'n?", fragt Frank erneut. „Komm Marie, kanns' die Luxuskarre morg'n abhol'n. Mit mir is' schneller."
    
    „Nein", stoße ich leise hervor.
    
    Das Taxi hält. Ich erkenne, dass es nicht Mario, sondern ein anderer lokaler Taxifahrer ist, der mich schon öfters gefahren hat.
    
    „Guck ma'", sagt Frank und deutet nach rechts auf seinen Wagen. „Fährt besser als das olle Taxi."
    
    Ich blicke auf das Musclecar. Ich mag ausgefallene Autos. Der erste Effekt vom letzten Drink lässt ein wenig nach, auch wenn ich mich sturzbetrunken fühle.
    
    „Du kannst doch nich' mehr fahr'n", sage ich (nunmehr selbst leicht lallend).
    
    Der Taxifahrer, der Volker heißt, kommt auf uns zu.
    
    „Kla'", brummt Frank. „Hab do' gesagt, ich fahr besser wie die anderen. Komm schon, Marie. Is'n Erlebnis."
    
    „Ach, hallo", sagt Volker zu mir und ist dann recht verdutzt, als er Frank neben mir sieht. „Habt ihr... ähm... einen Wagen bestellt?"
    
    Ich schaue von Volker zu seinem Taxi, dann auf Franks Auto und wieder zurück. Dann spreche ich mit möglichst fester Stimme:
    
    „Nein. Wir sind jeweils mit Auto. Das war 'ne Gruppe" (ich halte mir die Hand ...
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