Weeslower Chroniken I - 1997 - Nadine - Kapitel 3 - Nackte Ferien auf dem Lande
Datum: 27.03.2023,
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Schamsituation
... hinten, dort wo der Postbote Nadine hatte aussteigen lassen, an der Kreuzung lebte noch eine junge Familie.
Schließlich kehrten sie zurück. Kein Mensch hatte den nackten Spaziergang des verliebten Paares bemerkt.
"Und beim nächsten Mal tagsüber so." scherzte Michael und klopfte ihr dabei leicht auf den Po.
"Von mir aus." sagte sie leichthin. "Aber nur wenn Du mich so begleitest."
"Du denkst wohl, ich traue mich nicht? - Mich haben die hier alle schon mal nackt gesehen, auf dem Grundstück, an der Badestelle oder auf dem Weg dahin. Also an mir soll es nicht liegen."
Sie schmunzelte. "An mir auch nicht, meinetwegen könnte ich hier immer so herumlaufen."
"Dann tu es!"
"Ich werde einfach allen erzählen," meinte sie lachend, "dass mein ehemaliger Lehrer Schneider mich dazu gezwungen hat!"
"Klar, und Du mich. - Übrigens: Du wirst kaum irgendwo eine Gegend finden, in der Nacktsein normaler wäre als hier."
Er erzählte ihr, dass FKK eine lange Tradition in Weeslow und Umgebung habe. Das läge zum einen daran, dass sich vor allem im Dorf Alt-Weeslow viele Künstler, Kreative und Filmschaffende angesiedelt hätten, die sich nicht soviel um gesellschaftliche Zwänge scherten und gern nackt badeten. Zum anderen seien viele Leute im Elektrotechnik-Werk in der nahen Kreisstadt Festenwalde beschäftigt gewesen, dessen Betriebsferienheim auf dem Darß gelegen habe - direkt am FKK-Strand. Da hätten ganze Belegschaften zusammen nackt den Sommerurlaub verbracht. Und daher ...
... würde an den hiesigen freien Badestellen, aber auch im Mühlensee-Naturbad auch sehr gern nackt gebadet. Und das wiederum habe schon immer auch viele FKK-Anhänger aus dem nahen Berlin angezogen. Als dann das Kieswerk nach der Wende geschlossen wurde, hätten sich die riesigen Gruben mit dem Wasser der Peese, einem kleinen Flüßchen, das bis dahin immer künstlich umgeleitet worden war, gefüllt, und es seien zwei größere Seen entstanden, die sich später zu einem großen verbanden – dem Weeslower See. Und obwohl das Betreten verboten war, wurde das ganze Gebiet von den Einheimischen alsbald zum Baden und Sonnen erobert. Da wurde dann einfach nackt gebadet, denn Baderegeln, Badeaufsicht, all das gab es ja nicht. Und seit rund vier Jahren gab es nun schon das Strandbad – mit einem Hauptstrand, für Textiler und Nackte gemischt, und vielen weiteren Badestellen, an denen meist nackt gebadet wurde, das nun mehr und mehr wuchs, mit rasant steigenden Gästezahlen, vor allem Nacktbader aus dem Umland und aus Berlin. Die kleine Stadt Weeslow - deren Stadträte oft auch selbst FKK-Anhänger waren, allen voran Bürgermeister Dreyer - habe schnell die Chance für die örtliche Wirtschaft erkannt, die ein solcher See als Freizeit-Magnet böte.
"Okay, das erklärt, warum Du als Nackt-Fan so gern hierher wolltest..." meinte Nadine grinsend. "Und wo ist dieser See?"
"Nicht weit weg von hier. Du musst Dir das so vorstellen: Dieser See hier, der Mühlensee, liegt südlich von Weeslow und ist über einen ...