1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 6 – Der Bürgermeister


    Datum: 04.05.2023, Kategorien: Schamsituation

    ... wenige Jahre älter als Nadine – und mit sehr viel üppigeren Maßen. Aus einer engen, weißen, tief aufgeknöpften Bluse schauten die Ansätze großer, voller Brüste heraus. Und als die hübsche Frau sich erhob – und dabei die beiden Mädchen, die beide nicht gerade klein waren, noch leicht überragte -, gab sie den Blick auf einen unglaublich kurzen Minirock frei.
    
    Lissy umarmte nacheinander beide Mädchen. „Ihr Hübschen! Kommt! Er erwartet Euch schon.“
    
    In diesem Augenblick öffnete sich die Durchgangstür zu Dreyers Büro, und er selbst erschien. Er war etwa Anfang fünfzig, etwa so groß wie Michael, aber sehr viel kräftiger, massiger. Glatze, kräftige Arme im aufgekrempelten Hemd und wie alle hier sommerlich gebräunt – in seinem Falle schon eher gegerbt. „Meine Damen, wie schön! Lissy, bitte noch zwei Gläser – und komm gern dazu!“ Und schon machte er den Weg frei.
    
    Die vier saßen in der Sitzecke bei kühlem Mineralwasser. Vor allem Inês musste wieder viel von sich erzählen. Ihren Rock hatte sie wieder weit über ihre Schenkel rutschen lassen, ganz bewußt, und bot damit den anderen dreien einen ungehinderten Blick darunter. Es machte ihr mittlerweile rchtig Spaß, sich nackt zu zeigen, sogar an so einem Ort. Das war das Ergebnis ihrer Erfahrungen der letzten Wochen: War es erst einmal passiert, dass sie vor anderen vollkommen entblößt war, dann war das nackte Geheimnis gelüftet, dann war es keines mehr, ein Zurück gab es nicht – und nichts daran war schlimm, nichts daran musste ihr peinlich sein. Und warum dann damit warten…? - Dahingehend war sie schon viel weiter als Julia, stellte sie erstaunt fest.
    
    Aber sie tat es vielmehr für sie, für ihre neue Freundin Julia. Denn Dreyer war nicht gerade ihr Typ, zu jovial, zu gewöhnlich, zu hemdsärmlig, zu anzüglich. Er erinnerte sie stark an manche Männer vom Land bei sich daheim. Er sprach zu laut, zu selbstsicher, zu viel. Sie warf Julia versteckte Blicke zu – und spürte, dass die dasselbe dachte.
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