1. Triathlon Plus


    Datum: 14.06.2023, Kategorien: Romantisch

    ... Rückstand auf die Führenden. Unter unseren frenetischen Anfeuerungsrufen kam sie schon als Dritte nach der ersten Runde an den Wendepunkt.
    
    Die ersten Beiden waren aber schon ein ganzes Stück weg. Umso überraschter waren wir, als sie kurz hinter der Führenden beim zweiten Mal ankam, beim dritten Mal als Erste mit einigem Vorsprung. Als sie nach der vierten Runde auf die Laufstrecke kam, hatte sie weit über eine Minute rausgefahren.
    
    Damit hatte selbst ich nicht gerechnet, dass sie die gesamte Konkurrenz so in Grund und Boden fuhr, denn die Altersklassen starteten nicht getrennt, und sie war schon Seniorin 1. Eine Seniorin, die allen dort das Fürchten lehrte. Alter Schwede. Was für eine unglaubliche Energieleistung. Hoffentlich hatte sie nicht zu viel Körner gelassen.
    
    Beim Laufen, hatte sie vorher verschmitzt grinsend gemeint, hätte sie die größten Fortschritte gemacht, aber würde wahrscheinlich trotzdem keine Sonne sehen. Das schien sich zu bewahrheiten, gegen Ende der zweiten Runde waren zwei deutlich jüngere Frauen zu ihr aufgelaufen, zogen vorbei. Na ja, ihre Altersklasse würde sie aber mit großer Wahrscheinlichkeit gewinnen, wenn sie nicht komplett einbrach.
    
    Sie biss sich zunächst fest, das sahen wir noch, ließ nicht abreißen. Und dann den für uns unfassbaren Zieleinlauf. Sie hatte offenbar nur eine kurze Schwächephase gehabt. Während wir vor Begeisterung auf und ab hüpften, sahen wir sie mit einer halben Minute Vorsprung ins Ziel sprinten. Sie riss die Arme ...
    ... hoch, und blieb dann erst einmal völlig ausgepowert kurz hinter der Ziellinie stehen.
    
    Es dauerte eine Weile, bis wir an sie rankamen, sie abwechselnd halb kaputtdrückten und in meinem Fall, mit Küssen überhäuften. Fotografierten und filmten die strahlende Siegerin bei der Siegerehrung mit unseren Handys, die dann noch einmal aufs Podium für den Sieg in ihrer Altersklasse musste.
    
    Während sie sich duschen und umziehen ging, räumten wir das Rad in ihren Kombi, der genau die richtige Größe der Ladefläche für ihr Hobby hatte. Wir hatten im Verlauf des Rennens nur noch an Sandra gedacht, jetzt nutzten wir die kurze Zeit des Alleinseins, um noch Details abzusprechen und Nummern auszutauschen. Damit ich sie begleiten konnte, wenn sie ihren Termin beim Frauenarzt hatte.
    
    Charly hatte tatsächlich ihren Führerschein schon mit siebzehn gemacht, und zu ihrem achtzehnten Geburtstag einen kleinen Smart bekommen. Sie bot an, die Rückfahrt zu übernehmen und Sandra stimmte nach kurzem Zögern zu. Vorher gingen wir aber in Kiel noch Fisch essen.
    
    "Soll ich dich nachhause fahren?", fragte sie in den Rückspiegel blickend, als wir an der Autobahnausfahrt unserer Stadt angekommen waren.
    
    Die ganze Fahrt über hatte ich ihre Mutter auf der Rückbank in meinem Arm gehalten, die doch einigermaßen platt wirkte. Glücklich, aber total erschöpft.
    
    "Nein, das brauchst du nicht", beantwortet sie die Frage völlig überraschend für mich, als ich schon zur Antwort ansetzte. "Frank schläft heute bei ...
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