Triathlon Plus
Datum: 14.06.2023,
Kategorien:
Romantisch
... uns."
Oh? Nie hatte es mir mehr gefallen, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
"Geil. Wir können uns ja vorher noch einen gemütlichen Abend machen, wenn ihr nicht gleich poppen wollt", kam die blitzschnelle Antwort ihrer Tochter, die keinerlei Probleme damit zu haben schien, auch nicht, den weiteren Verlauf des Abends zu antizipieren.
Ich kicherte lautlos und schaute meine Geliebte mit einiger Begeisterung an, die sich das Grinsen nicht verkneifen konnte, als sie ihr antwortete:
"Frechdachs. So was denkt sich ein wohlerzogenes Mädchen, aber spricht es nicht aus. Aber ja, wir können uns einen gemütlichen Abend machen. Na, wenn du das überhaupt willst", wendete sie sich an mich.
"Gemütlicher Abend, klingt wundervoll. Wie natürlich auch der krönende Abschluss."
"Oder auch krönender Abschuss", tönte es von vorn, wo unsere über beide Ohren grinsende Fahrerin unter Beweis stellte, dass sie von ihrer Mutter nicht nur ihr Aussehen geerbt hatte.
"Charly! Wie redest du denn über deine Mutter?", kam Sandras Replik mit gespielter Entrüstung.
"Auch Mütter brauchen Liebe und mehr", kam ein Anflug von Altklugheit.
"Siehst du, sowas möchte eine Mutter hören. Danke, mein liebes Kind. Und danke, dass du heute mit dabei warst. Das bedeutet mir unglaublich viel."
Das liebe Kind war für sie nicht wiederzuerkennen, wie Sandra mir mitteilte, als Charlotte in der Küche ein paar Schnittchen für uns schmierte, da wir trotz des Essens in Kiel doch schon wieder ...
... etwas Hunger hatten. Sie fragte doch kurz, warum sie geweint hatte.
"Es gab etwas, was raus musste. Mach dir keine Gedanken, früher oder später wird sie von sich aus auf dich zukommen, jetzt kann sie es noch nicht."
Sie runzelte zwar die Stirn, aber nickte dann zustimmend. Charly kam wenig später nicht nur Schnittchen und Beiwerk, sondern auch einer Flasche Sekt zurück.
"Auf deinen Sieg. Und dass heute nicht nur Sektkorken gepoppt werden!", kam ihr anzüglicher Trinkspruch.
Diesmal schaffte Sandra nicht mal mehr, die entrüstete Mutter zu spielen. Brach mit mir in schallendes Gelächter aus.
Später kam mir dann doch in den Sinn, dass ihr wohl nicht richtig bewusstwurde, dass sie ja höchstwahrscheinlich schwanger war. Alkohol, und zum Rauchen ging sie ebenfalls mehrmals raus. Nachholbedarf nach der langen Fahrt, wie sie meinte. In ihrer Situation hoffte ich natürlich mit ihr, dass es nicht so war.
Dass da doch ein Damoklesschwert über der folgenden, wirklich schönen und vertrauten Runde hing, bei der sich ihr Zutrauen zu mir auch körperlich äußerte. Sie sich tatsächlich wie ihre Mutter mehrmals bei mir anbuckte. Wir kniffelten, was Charlys Idee war, tranken den Sekt leer und lachten viel. Um kurz nach neun verabschiedete sie sich dann.
"Ich muss morgen ganz früh raus, Frühdienst", erklärte sie kurz. Und mit blitzenden Augen: "Meine Mutter braucht jetzt auch langsam mehr. Lasst es knallen, ihr zwei."
Gab uns beiden ein Küsschen auf die Wange und verschwand in ...