1. Die Perlenhalskette


    Datum: 26.03.2019, Kategorien: Romantisch

    ... unverholen belästigen und Frauen, die mich beschimpfen, weil ihre Männer mich anstarren. Soll ich weiter reden?...Ich habe es all die Jahre ertragen, benachteiligt zu werden, bei der Wohungssuche, bei der Arbeitssuche oder auch einfach im Bus. Aber ich war auch froh hier zu leben. Keine Angst mehr haben zu müssen, aus dem Haus gezerrt und ermordet zu werden und nicht mehr die Schrei der Menschen zu hören, die beim Einkaufen auf dem Markt von Granaten zerrissen werden.
    
    Aber jetzt kann ich das alles nicht mehr. Ich liebe Dich und Du liebst und respektierst mich. Ich erlebe mit Dir Dinge, die ich mir vor Kurzem mit einem weißen Mann noch nicht vorstellen konnte und ich kann mich Dir ganz hingeben und bin so glücklich dabei, wie noch nie in meinem Leben. Aber zugleich habe ich immer mehr Angst, mich weiter auf Dich einzulassen, weil ich es nicht ertragen würde, Dich zu verlieren."
    
    Mit jedem Satz hatte Fatuma mehr angefangen zu weinen. Und nun gab es kein Halten mehr. Sie wurde von Weinkrämpfen geschüttelt und hatte sich wie ein Embryo zusammengerollt. Hajo war hilflos. Er versuchte sie festzuhalten und zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Erst nach über einer Stunde beruhigte sich Fatuma langsam und schlief ein. Hajo zog eine Decke über sie beide und hielt sie die ganze Zeit fest.
    
    Als am nächsten Morgen früh der Wecker klingelte, sah Fatuma in verlegen an und sagte:
    
    "Es tut mir leid wegen gestern und dass ich so gemein zu Dir war."
    
    Hajo blickte sie ernst ...
    ... an:
    
    "Lass uns heute Abend darüber reden. Ich liebe Dich und nur das ich wichtig."
    
    Schweigend zogen sie sich an und gingen dann zur Arbeit. Kurz vor Feierabend schickte Fatum ihm eine Nachricht, dass sie heute nicht mehr kommen würde und in ihrer Wohnung schlafen würde. Sie wollte allein sein und nachdenken. Er versuchte sie anzurufen, aber es ging nur ihre Mailbox dran.
    
    Frustiert und wütend fuhr Hajo nach Hause. Lange saß er in seinem Sessel und grübelte nach. Dabei wechselten Frustration, Verständnis und Wut in ihm ab. Als es schon spät war, entschied er sich, die Situation nicht so einfach hinzunehmen. Er stieg in sein Auto und fuhr zu ihrer Wohnung. Da Fatuma auf sein Klingen nicht reagierte, schellte er solang bei den Nachbarn, bis jemand entnervt aufmachte. Dann klopfte er an ihre Tür. Aber sie öffnete nicht. Da fing er an, wütend gegen ihre Tür zu hämmern und zu brüllen:
    
    "Ich werde hier so lang gegen die Tür schlagen, bis Du auf machst oder die Nachbarn die Polizei rufen."
    
    Da endlich hörte er den Schlüssel in der Tür und Fatum öffnete ihm. Sie stand ihm groß und aufrecht gegenüber. Ernst und freudlos schaute sie ihn an, bevor sie vier Schritte zurück trat. Schwer atmend trat Hajo in ihre Wohnung und drückte mit seinem Rücken die Tür wieder zu, indem er sich dagegen fallen ließ. Mit wütenden Augen und hochrotem Kopf funkelte er sie an. Dann sammelte er sich und mühsam beherrscht polterte er los:
    
    "So wirst Du mich nicht los. Wenn Du das glaubst, hast Du Dich ...
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