Die Perlenhalskette
Datum: 26.03.2019,
Kategorien:
Romantisch
... hatten, saßen sie noch eine Weile schweigend da.
Es fiel Hajo schwer, sich loszureißen und auf den Heimweg zu machen. Aber würde er länger bleiben, wäre es kompromittierend für beide. Als er sich verabschiedet, wagte er es erstmals wieder, sie zu berühren, indem er ihre Hand nahm und sie mit seiner anderen Hand an der Schulter berührte. Sie wich nicht zurück. Vielmehr spürte er, wie sie seine Hand festhielt. Der Kontakt durchströmte ihn wie ein elektrischer Strom. Froh und beschwingt fuhr Hajo nach Hause.
Als er an diesem Abend masturbierte, stellte er sich nicht nur vor, wie ihre Hände seinen Penis und seine Hoden festhielten, sondern er stellte sich auch ihre nackten Brüste und ihren Körper vor. In seiner Fantasie spritzte er sein Sperma in langen weißen Bahnen auf ihre dunkle Haut.
In den nächsten Wochen wurde ihre zweifache Kaffeerunde zu einem geübten Ritual, auf das sie sich die ganze Woche freuten. Beim Abschied umarmten sie sich nun jedes mal innig. Dabei sog Hajo immer ihren Duft ein und konnte sie dann noch die ganze Woche riechen. Nach ein paar Wochen schlug Hajo vor, dass sie doch einmal gemeinsam Essen gehen könnten. Wie in einem Reflex lehnte Fatuma jedoch sofort ab. Hajo war erstaunt über die schnelle und ansatzlose Reaktion. Daher fragte er auch nicht nach, sondern akzeptierte es so.
Als sie sich in der folgenden Woche trafen, fasste er sich jedoch ein Herz und fragte sie, warum sie sofort abgelehnt hatte. Sie sagte zu ihm:
"Wir können nicht ...
... gemeinsam Essen gehen. Das gibt nur Probleme."
Er schaute sie irritiert an und fragte dann: "
Weil wir Mann und Frau sind und nicht verheiratet sind?"
Sie erwiderte:
"Nein, weil ich Schwarz bin und Sie weiß. Da wo Sie Essen gehen, wird man mich bestenfalls als ihr Anhängsel sehen. Andere weiße Männer, die sie kennen, werden mich als Ihre Trophäe ansehen. Und andere weiße Frauen, die Sie kennen, werden mich als Putzfrau ansehen, die in dem weißen Mann ein Opfer gefunden hat. Außerdem wird man Sie bedauern, weil Sie keine weiße Frau abbekommen haben."
Hajo war perplex und es brauchte einen Moment, bis er antwortete:
"Nein, so ist das doch schon lange nicht mehr. Und außerdem können wir ja in eines Ihrer Restaurants Essen gehen."
Fatum sagte:
"Oh doch, das ist noch so - ich weiß wovon ich rede. Und daß Sie zwischen 'Ihren' und 'meinen' Restaurants unterscheiden, zeigt mir, dass es stimmt. In 'meine' Restaurants können wir auch nicht gehen. Dort ist es nicht besser. Wir würden dort auch beschimpft. Ich, weil ich mich mit einem Weißen einlasse und Sie, weil Sie sich an eine Schwarze Frau ran machen. Außerdem gehe ich selten Essen, weil es sehr teuer ist."
Hajo war sprachlos und protestierte nur zaghaft:
"Ich mache mich nicht an Sie ran."
Dann schwiegen sie sehr lange. Nach einer Weile sagte Hajo:
"Na gut, wenn wir nirgendwo Essen gehen können, kochen wir halt selbst. Nächste Woche bleiben wir bei mir und kochen gemeinsam."
Fatuma schaute ihn ...