Charlotte 08
Datum: 27.03.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Ich möchte diesen Zyklus mit Charlotte nicht einfach offen enden lassen, sondern für die Leserinnen und Leser, die gerne abgerundete Geschichten mögen eine Art Abschluss wagen. Deshalb gehören die letzten beiden Teile eigentlich fest zusammen und wurden nur der besseren Lesbarkeit aufgeteilt. Viel Vergnügen!
---------------------------------------------
Charlotte mochte Elternabende nicht besonders. Bei den Kindern in der Schule fühlte sie sich sicher, selbst mit den schwierigen kam sie gut zurecht. Aber die Eltern waren eine andere Hausnummer. Manche waren deutlich älter als sie, manche waren auch echte Kotzbrocken, wollten alles für ihr Kind herausholen, verfolgten dabei aber zum Teil völlig unrealistische Ziele, die gar nicht zu dem Kind passten, Hauptsache, sie selber mussten nicht irgendwie mithelfen oder Zeit investieren. Die Schule und vor allem die Lehrerin sollten aus ihrem Kind einen erfolgreichen und selbstbewussten Menschen machen. Charlotte wappnete sich innerlich für solche Begegnungen. Zum Glück gab es aber auch nette Eltern, die wahrnahmen, was sie für die Kinder tat und wie sie sich Mühe gab. Diesmal würde es schon nicht so schlimm werden, war es doch der erste Abend dieses Schuljahres, und da sie die Klasse neu übernommen hatte, begegnete sie vielen Eltern heute zum ersten Mal.
Als Charlotte sich in der Runde umsah, blieb sie an einem Gesicht hängen. War das nicht Jakob, Jakob Meurer? Was machte der denn hier? Sie hatte kein Kind mit diesem ...
... Nachnamen in der Klasse. Als ihre Blicke sich trafen, lächelte er sie freundlich an und nickte ihr zu. Kein Zweifel, das war Jakob, der Junge für den sie einmal geschwärmt hatte, als sie selber noch in der Schule gewesen war. Zwei oder drei Klassen war er über ihr gewesen, deshalb war auch nie etwas draus geworden und als er dann Abi gemacht hatte, war er aus ihrem Blickfeld verschwunden. Das eigene Studium und dann die ersten Berufsjahre hatten sie ganz mit Beschlag belegt. Vor ein paar Wochen hatte sie in der Zeitung gelesen, dass er wieder in seine Heimatstadt gezogen war und als Maler hier ein Atelier eröffnet hatte, aber weshalb saß er heute auf ihrem Elternabend? Charlotte spürte, dass sie Jakobs Anwesenheit verunsicherte aber auch freute. Er sah immer noch ziemlich gut aus, ein freundliches Gesicht, tief braune Augen und locker gekleidet, nicht so förmlich und adrett wie manch andere Eltern.
Der Abend zog sich in die Länge, aber irgendwann war es geschafft und die meisten Eltern machten sich schnell auf den Weg nach Hause. Zwei Mütter wollten noch kurz etwas unter vier Augen mit ihr besprechen, dann war der Klassenraum leer. Schade, Jakob war nicht geblieben, um noch ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Wenigstens wusste sie jetzt, zu welchem Kind er gehörte. Es trug den Namen der Mutter, deshalb war Charlotte nicht aufgefallen, dass er einer der Väter ihrer Schulkinder war. Seine Tochter Miriam ist ganz nett, dachte sie, als sie ihre Sachen zusammen packte. Sie löschte das ...