1. Gänsehaut am See


    Datum: 13.08.2023, Kategorien: Schamsituation

    ... zahlen?“
    
    Fuck! Der nächste Tiefschlag.
    
    „Diana, könntest Du mir was leihen?“, rief ich aus dem Fenster.
    
    „Sorry, mehr als fünf Euro kann ich Dir nicht geben.“
    
    Der Fahrer, ein älterer Mann, drehte sich wieder um.
    
    „Mädchen, ich weiß nicht, was Du hier treibst, aber ich fahre Dich jetzt auf meine Kappe nach Hause. Wo geht’s hin?“
    
    Ich nannte ihm meine Adresse und er fuhr kopfschüttelnd los, während ich im Fond des Wagens immer kleiner wurde.
    
    Die Fahrt verlief ruhig, Anton, der Fahrer, merkte, dass ich nicht reden wollte. Nur an den Ampel ging mein Blutdruck immer wieder hoch, ich war sicher, dass der Eine oder Andere mich beobachtete. Daher bedeckte ich mich, so gut es ging, mit meinen Armen.
    
    Dummerweise wohne ich an einer recht befahrenen Straße. Anton hielt direkt vor der Haustür an.
    
    „Kommst Du klar, Mädchen?“, fragte er.
    
    „Muss ja.“
    
    „Wie willst Du jetzt weiter machen?“
    
    „Ich weiß nicht, muss ich sehen. Hauptsache ich bin erst mal zu Hause.“ Ich lächelte ihn an.
    
    „Vielen Dank für alles, Anton. Du hast mir echt geholfen.“
    
    „Ich würde Dir ja mein T-Shirt geben, aber nackt kann ich ja schlecht fahren. Trotzdem, viel Glück!“
    
    „Danke“, murmelte ich und verschwand in Richtung Haustür. Normalerweise stand sie immer offen, aber letzte Woche hatte die Hausverwaltung einen bösen Brief an alle Mieter geschrieben, daher stand ich hier und präsentierte der Welt meinen blanken Hintern.
    
    Wo sollte ich klingeln, um reinzukommen? Bei der Witwe im ...
    ... Erdgeschoß auf keinen Fall, die war extrem neugierig. Am besten oben im Dachgeschoß. Da umging ich die Gefahr, dass der runter kam. Oder doch bei dem neuen Nachbarn? Es brachte ja auch nichts, dann nackt vor meiner Tür zu sitzen. Also dann…
    
    Als Kai, so hieß mein neuer Nachbar, die Tür öffnete, guckte er mich nur sprachlos an. Wir hatten uns bisher nur zwei Mal kurz im Flur getroffen, als ich den Müll rausgebracht hatte.
    
    „Frag nicht“, raunzte ich ihn nur an. „Du musst mir meine Tür aufmachen.“
    
    „Ausgesperrt?“
    
    „So ähnlich.“ Ich würde ihm sicher nicht meine ganze Geschichte auf die Nase binden.
    
    „Haben wir gleich. Moment.“
    
    Unten hörte ich die Eingangstür erneut aufgehen.
    
    „Wie wäre es, wenn Du mich rein lassen würdest und mir vielleicht eine Decke geben könntest?“
    
    „Oh, sorry, klar. Wobei das eigentlich schade ist“, zwinkerte er mir zu und musterte mich erneut von oben bis unten.
    
    Die Decke war wie ein Segen. Endlich fühlte ich mich wieder halbwegs angezogen.
    
    Kai schnappte sich seinen Werkzeugkoffer und meine Tür war in Sekundenschnelle geöffnet. Endlich!
    
    „Du bist ein Schatz!“
    
    Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, lächelte ihn an und konnte endlich in meine Wohnung.
    
    Ich sah ihm an, dass ihm die Frage auf der Zunge lag, ob er noch mit reinkommen dürfte, die Beule in seiner Jeans sprach Bände. Ich hatte ihn beobachtet, als er am Schloss rumfummelte und eigentlich war er wirklich ganz niedlich. Aber für heute war ich „oversext“, ich wollte nur noch mit ...
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