1. Dorfgeflüster 07


    Datum: 20.10.2018, Kategorien: Betagt,

    ... Lippen liest und im Bett abgeht wie eine Granate -
    
    „Das klingt wunderbar. Da könnt ihr euch glücklich schätzen. Ich habe das Gefühl, das geht zur Zeit nicht allen so. Aber ich kann auch nicht klagen."
    
    - Du tust mir trotzdem fast leid so alleine wie du sein musst. So einsam. Wir sind immer zu zweit, haben Sex und du? Du musst ja total untervögelt sein -
    
    „Was kann ich für dich tun?"
    
    „Ich nehme ein paar Plunderteilchen."
    
    - Also doch nicht alleine. Ob sie wohl Besuch bekommt? Hat man in ihrem Alter überhaupt noch Sex? Und mit wem? Möglich wäre es. Sie ist ja auch nicht unattraktiv -
    
    „Bekommst du Besuch?"
    
    „Du bist aber neugierig. Vielleicht esse ich auch nur gerne etwas zu viel." witzelte Marianne.
    
    - So wie du aussiehst, tust du das nicht. Und wenn ich mir dein Kleid so anschaue, trägst du nicht mal einen BH. Marianne, du schlimmer Finger -
    
    „Das kann ich mir nicht vorstellen."
    
    Plonk. Marianne's Schlüsselbund waren auf den Boden gefallen. Wiedermal bückte sie sich umständlich und präsentierte Robert ihr Hinterteil. Als sie wieder hochkam, konnte sie noch seine letzten Gedanken hören.
    
    - ...das würde meiner auch gefallen. Vielleicht sollte ich Marianne mal zu uns einladen. Wer weiß... -
    
    „Das macht acht Euro."
    
    „Hier bitte. Kannst du Jenny ausrichten, dass sie sich bitte bei mir meldet? Sie wollte mir etwas im Haushalt helfen."
    
    - Unsere kleine Jenny. Soll bei Marianne helfen? Als Putzfrau? Womöglich mit Uniform? Man, warum bin ich immer so. ...
    ... Hör auf damit -
    
    „Das mache ich, sie ist morgen wieder da."
    
    „Danke."
    
    Marianne bezahlte und verließ den Laden. Hier schien zumindest das Ehepaar noch ein Paar zu sein. Aber auch hier lag viel Sex in der Luft. Robert schien Interesse an mehr zu haben. Oder beide? Zumindest fand er Marianne nicht unattraktiv. Sie fühlte sich geschmeichelt. Robert war nicht so unverhohlen wie Klaus. Oder so armselig wie Hannes. Robert war ein Mann im besten Alter mit einer hübschen Frau und einer klaren Sexualität. Vielleicht würde sich etwas ergeben. Marianne hatte es, wie immer, nicht eilig.
    
    Bevor sie nach Hause ging, drehte sie noch eine Runde durchs Dorf. Schaute bei Klaus und Petras Haus vorbei, beim Hof von Hannes und Tanja und begnügte sich damit, dass alles ruhig war.
    
    Marianne ging nach Hause und hoffte, dass Jenny sich gleich morgen melden würde.
    
    Am Abend setzte sie sich noch in den Garten und genoss die laue Luft. Sie schaute auf die Felder, die roten Wolken im Abendlicht. Und freute sich über ihr Leben. Ja, sie war froh über das was sie hatte. Sie hatte keine Probleme mit ihrer Familie. Weil sie keine hatte. Aber auch das störte sie nicht. Sie war nicht einsam. Nicht jetzt, aber auch nicht vor den Ereignissen mit Felix. Sie kam gut alleine klar, das wurde ihr gerade bewusst. Trotzdem erfreute es sie was in den vergangenen Tagen alles passiert war. Und selbst der Gedanke an die arme Janine ließ ihr Herz höher schlagen. Es gab etwas zu tun. Zu helfen. Und sie hatte die ...
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