Ihr erster Kuss kam nicht von ihm 02
Datum: 09.09.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
... einer Kelle.
„Mensch, Oma! Kannst Du nicht wie ein normaler Mensch am Sonntag auch mal ausschlafen? Ich kriege noch mal die Krise dabei. ... Nein, ich habe noch keinen jungen Mann kennengelernt -- und nein, ich will auch nichts von Peter hören!"
Sie verdrehte genervt ihre Augen. Ich konnte die Stimme ihrer Oma nur bruchstückweise hören, aber ich hörte den typischen Tonfall der Besorgtheit. Plötzlich saß mir der Schalk im Nacken und ich küsste frech ihren Hals mit einem richtigen Knutscher. Ani verschluckte sich regelrecht und funkelte mich aufgebracht an. Ich sprang schnell auf und rannte ins Bad, während ich amüsiert hörte, wie Aniela versuchte, das Geräusch zu erklären.
„Oma, das ist nicht... Nein, Nein, es war der Korken von der Glasflasche. Der mit dem Wein. Nein! Ich trinke doch nicht am Morgen. Es --- also..."
Es war bestimmt nicht typisch für mich, was ich da gemacht hatte. Im Gegenteil, so frech und neckisch war ich extrem selten. Irgendwie hatte es mich überkommen. Vielleicht war es auch der Gedanke, dass Ani nun hoffentlich einen Knutschfleck von mir haben würde. Natürlich war mir auch klar, dass es für sie peinlich sein musste. Ihre Oma war bekanntermaßen sehr altmodisch. Das typische Geräusch wegzuerklären dürfte Aniela nicht einfach gefallen sein.
Ich hatte mich wieder in die sonntägliche Kleidung geschmissen, die ich im Wald getragen hatte. Die hatte Ani ja gefallen. Ich sah es als eine Art Wiedergutmachung für meinen Scherz mit dem Schmatzer ...
... an. Als Ani nun aus dem Bad herauskam, da drohte sie mir mit dem Zeigefinger:
„Junge Dame, solche Frechheiten lässt sich eine Judoka nicht noch einmal bieten! Heute ist Sonntag und weil Du vorher so nett warst, lasse ich noch einmal Gnade vor Recht ergehen."
Sie bemühte sich um einen royalen Tonfall, so als ob sie direkt aus dem Buckingham-Palast sprechen würde. Ich kam ins Kichern.
„Dafür werden wir es am Rosenmontag so richtig krachen lassen. Ich möchte Dich als Prinzessin verkleidet sehen, meine Liebe. Und nein - Widerspruch ist nicht erlaubt."
Ich versuchte herauszufinden, was sie auf diese Idee gebracht hatte, aber sie tat geheimnisvoll und verriet einfach nichts. Es machte mich nur noch neugieriger.
Planung vom Rosenmontag
Aniela war überrascht von der Keckheit, die Veronika an den Tag gelegt hatte. Und das war gleich zweimal geschehen. Einmal hätte sie es dem so schüchtern wirkenden Mädchen nie zugetraut, dass sie sich dazu hinreißen ließ, ihren Schlüpfer vor ihr auszuziehen. Oh, sie beklagte sich nicht darüber. Nein, Ani hatte es in vollen Zügen genossen.
Das konnte man von dem zweiten Zwischenfall nicht in vollem Umfang sagen. Aniela hätte den lauten Schmatzer zu jedem anderen Zeitpunkt voll genossen, aber ausgerechnet bei ihrem Telefonat mit ihrer Oma hatte es sie in Erklärungsnöte gebracht. Natürlich war gerade dies die Absicht des Frechdachses gewesen. Sie konnte Vroni deswegen zwar nicht böse sein, aber sie wollte sich auch nicht auf der Nase ...