Entscheidungen-Edited
Datum: 14.11.2023,
Kategorien:
Lesben Sex
Entscheidungen
Inspiriert von „Hausflur" von Luna
Mit einem -Klick- verlöscht das Licht.
Dunkelheit umhüllt uns.
Wohlige Dunkelheit.
Nur die Glut unserer Zigaretten spendet ein wenig Licht.
Rauch steigt langsam empor.
Wir schweigen, hängen unseren Gedanken nach.
Dies sind die schönsten Minuten an jedem Tag.
Die einzigen Minuten, wo wir für uns, wo wir glücklich sind. Minuten, die uns am Leben halten.
Minuten, die wir brauchen, um die endlosen Stunden des Tages zu überstehen.
Und die endlosen, einsamen Nächte.
Nächte, in denen wir uns hin und her wälzen, keinen Schlaf finden, weil das was uns fehlt, wir so gerne hätten nur eine Türe weiter wohnt.
Wir müssen nicht darüber reden, um zu wissen, das wir dasselbe empfinden, uns dasselbe wünschen.
Jeden Abend dasselbe Ritual.
Seit einem Jahr. Abend für Abend.
Geboren aus der Einsamkeit unserer Herzen.
Ist es wirklich Zufall, das wir uns fanden?
Zwei, die dasselbe Schicksal teilen?
Konnte es wirklich Zufall sein?
Wir beide führen dasselbe Leben.
Die ganze Woche alleine.
SIE, unsere Freunde
(oder sind sie für uns nur noch Gäste?),
sind die ganze Woche über in der Nähe von Hamburg stationiert, sind Soldaten.
Nur an den Wochenenden hier in Berlin.
Doch längst sind die Gefühle erkaltet.
Keine Wärme, keine Leidenschaft, keine Liebe, nur ein nebeneinander her.
Wir sind beide für „SIE" so selbstverständlich geworden.
Gehören eher zur ...
... Wohnungseinrichtung.
Wir sind keine Frauen mehr, keine Gefährtinnen.
Wir sind zu Möbelstücken geworden.
„IHR" Leben ist in Hamburg, in der Kaserne.
Ob wir ein Leben haben, interessiert nicht.
So fanden wir zusammen.
Und erfanden dieses Ritual.
War es Zufall, das wir beide dieselbe Idee hatten?
Wir abends eine Kippe im Treppenhaus rauchen?
Oder entstand dieses Ritual, weil wir für ein paar Minuten so unsere Wohnungen verlassen konnten?
Denn „SIE" wollen keinen kalten Zigarettenrauch
in „IHRER" Wohnung.
Und so entstand dieses Ritual.
Wir beide auf diesen alten, abgewetzten Stufen.
Es riecht nach altem Holz, Bohnerwachs, Zigarettenrauch.
Und nach Dir.
Zwischen uns der Aschenbecher, der die Asche unserer Empfindungen, unser Sehnsüchte aufnimmt.
Ich muss dich nicht ansehen, um zu wissen, das du genauso fühlst.
Das es dir genauso geht.
Auch du spürst es.
Doch wir reden nicht darüber.
Sprechen nicht über das, was uns bewegt.
Reden nicht über unsere Wünsche, Träume, Sehnsüchte.
Wir sitzen da, spüren das alte Holz der Treppe unter uns.
Stufen, die wahrscheinlich viel zu erzählen hätten,
wenn sie es denn könnten.
Wenn ich abends die Wohnungstüre öffne, du dies gleichzeitig tust, sehen wir uns kurz an.
Erkennen in der anderen uns selbst.
Einsam. Auf der Suche nach dem fehlenden Teil,
der uns wieder komplett macht.
Wir nicken uns zu, reden kein Wort.
Wir setzen uns auf „unsere" Stufe, der Aschenbecher steht zwischen ...