Unerwartet "Fame"
Datum: 09.04.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
... gestoßen. Das war zu viel. Ich räusperte meine trockene Kehle: „Du gehst jetzt besser. Ich kann dich, glaub ich, im Moment nicht mehr sehen." Kaum war sie aus der Tür raus, bedauerte ich schon, sie weggeschickt zu haben. Es gab doch noch die Hoffnung, dass Jonas nur eine unbedeutende Affäre war und sie reumütig zu mir zurückkommen würde. Vielleicht würde alles wieder wie vorher? Vielleicht wollte sie jetzt auch endlich mit mir schlafen? Aber bei dem Gedanken kamen mir sofort wieder die Bilder in den Sinn, wie sie sich von Jonas ficken ließ. Nein!
Den ganzen Sonntagnachmittag über wechselten meine Gefühle von Wut zu Selbstmitleid. Dann beschloss ich, mich von ihr zu trennen. Endgültig. Es war besser, meinerseits den Schlussstrich zu ziehen, als unter Qualen darauf zu warten, ob sie sich für mich oder das Arschloch Jonas entscheiden würde. Ich schrieb ihr einen langen Brief, dass sie meine Gefühle schwer verletzt habe und ich deshalb nicht mehr mit ihr zusammen sein könne usw. usf. Nach der Entscheidung ging es mir für ein paar Minuten besser. Das wollte ich ausnutzen und den Brief am besten gleich abschicken.
Der Postbriefkasten war direkt auf der anderen Straßenseite. Ich riss mich zusammen, öffnete die Klappe und warf den Brief ein. Erleichterung überkam mich. Als ich zurückkam, fiel mein Blick auf unseren eigenen Briefkasten, wo etwas Weißes durch einen Spalt schimmerte. Es war ein zusammengefalteter Notizzettel mit meinem Namen drauf, in Christines Schrift ...
... geschrieben. Schon oft hatte sie mir kleine Nachrichten geschrieben und in den Briefkasten geworfen, wenn sie das Haus verlassen hatte. Meist waren es kurze witzige Liebesbotschaften mit kitschigen Herzchen und Smileys verziert. Jetzt stand da nur: „Die Zeit war schön mit dir, aber es hat jetzt wohl keinen Sinn mehr. Sei mir nicht bös." Darunter hatte sie einen traurigen Smiley gemalt. Mist, sie hatte mir also nicht einmal die Gelegenheit geben wollen, mich von ihr zu trennen. Erst hatte sie mich mit diesem Arschloch betrogen und mich jetzt noch zusätzlich von der Klippe gestoßen. Ich war fertig mit ihr.
Ich hörte in den nächsten Tagen, Jonas habe das Interesse an Christine offenbar schon am Sonntagmorgen verloren. Er hatte sie unter dem Vorwand, er müsse dringend mit dem Motorrad etwas für seine Mutter erledigen, an der nächsten Bushaltestelle abgesetzt. Es reichte ihm wohl, Christine entjungfert zu haben. Eine Beziehung, ja schon ein zweites Treffen mit Christine war ihm zu anstrengend. Sonntags fuhr an dieser Haltestelle kein Bus, weshalb Christine sich von Anja abholen lassen musste, um zu ihrem Käfer zurückzukommen. Und vorher hatte sie an einer Tankstelle darum betteln müssen von dort anrufen zu dürfen. All das hatte trotzdem nicht bewirkt, dass Christine Jonas vergessen konnte, eher im Gegenteil. Es war ihr erstes Mal, sie war hoffnungslos in ihn verliebt. Und deshalb war sie nun noch unglücklicher als ich, wie ich von Anja am Montagabend erfuhr. Anja gestand mir auch, sie ...