1. Paolo und seine Weiberei


    Datum: 30.01.2024, Kategorien: Romantisch

    ... Frage kann ich ganz eindeutig mit Jein beantworten. Die Widersprüche, die man auch Gegensätze nennen kann, sind durchaus vorhanden und das ist gut so. Wir können uns ja frei entscheiden, wie wir unsere Charaktere zur Wirkung bringen und daran habe ich die vergangenen drei Jahre sehr hart gearbeitet.
    
    Frühere haben mich meine Widersprüche hin und hergeschleudert, ganz so als wäre ich ein Mann auf einem Boot, mitten in einem Gewitter auf hoher See. In Liebesdingen war ich ein Opfer und traf durchwegs auf Täter. Geschäftlich war ich von Beginn an sehr erfolgreich und so bin ich auf die Idee gekommen, Partnerschaften weniger mit verliebten Augen und mehr mit geschäftlichen Prinzipien zu sehen. Als mir ein buddhistischer Mönch sagte, Liebe sei eine Illusion und nicht real, musste ich erst leer schlucken, seine Erklärungen aber waren logisch und folgerichtig. Seit dieser wundervollen und bereichenden Begegnung hat sich meine Idee von Partnerschaft grundlegend geändert.
    
    Sandra, das lesen deines Profiles und das lange anschauen deiner Profilfotos hat mir sehr viel Spass gemacht. Auf mich macht es den Eindruck, als stündest du mit beiden Beinen im Leben. Gerne würde ich mich mit dir treffen, einen Kaffee trinken zum Anfang und dann schauen ob wir unser Kennenlernen vertiefen wollen.
    
    Mit Neugierde auf deine Antwort wartend, Paolo»
    
    Es waren noch zwei Nachrichten in der Box, die wollte er später, vielleicht aber auch nie lesen. Die internationale Datingplattform wollte er ...
    ... dann zuhause aufrufen, hier im Office wollte er nur noch die verbleibenden Tage regeln und sich dann möglichst bald vom Acker machen. Er bestellte Markus, seinen Stellvertreter und Dagmar, seine Sekretärin zu sich. Dank der Organisation war es weder für ihn, noch seine Mitarbeiter ein Problem, wenn er ausserplanmässig ein paar Tage frei macht. Nach 15 Minuten war die Arbeitsbesprechung beendet und Paolo machte einen Rundgang durch den Betrieb. Seit einem Jahr war dies seine Lieblingsbeschäftigung auf der Arbeit. Von Mitarbeiter zu Mitarbeiter zu gehen, mit ihnen plaudern, mal ein Witz machen, sich nach deren Familie zu erkundigen oder aber auch mal ein offenes Ohr für deren ihre Probleme zu haben. Manchmal hatte er aber auch den Schalk im Nacken und überraschte seine Mitarbeiter mit einer Party, einem Zauberer, den er in der Firma auftreten lies, mitten in der Arbeitszeit. Einmal gab es ein Privatkonzert von Pietro Lombardi. Einzelne Mittarbeiter kamen auch in den Genuss seiner Spontanität. Als seine Sekretärin Dagmar ihre Hochzeit vorbereitete, charterte Paolo ein Privatflugzeug und schickte sie drei Tage lang nach Paris zum Chef Couturier von Chanel, der ihr ein exklusives Brautkleid entwarf. Bei Chanel konnte Dagmar auch einen Grundkurs in Schminken absolvieren und sogar eine geführte VIP Stadtbesichtigung hatte er für sie organisiert.
    
    Als er alle Mitarbeiter gesehen hatte, fuhr er auf direktem Weg nach Hause. Dort zog er im Pool seine Bahnen und freute sich auf Nachricht ...
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