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Das zweite Leben der Inge 19
Datum: 05.02.2024, Kategorien: BDSM
... wich zurück auf die andere Seite hinter die Gnädige. Dann drehte sie sich um. „Kennst du mich noch? Ich bin Karin." Inge sah in das braungebrannte, strahlende Gesicht einer Frau in ihrem Alter. Karins schwarze kurze Haare waren gewachst und sträubten sich in alle Richtungen. Die dünnen goldenen Kreolen hatten den Durchmesser von Schwanzringen. „Hallo Karin." Karin neigte sich der Zofe zu und gab ihr ein Bussi auf die Wange. Karin war ihre Kollegin gewesen zu der Zeit, als sie als technische Zeichnerin gearbeitet hatte. Inge erinnerte sich, wie sie des Öfteren gemeinsam vor der Tür standen und rauchten. Zwölf Jahre musste das her sein, mindestens. Inge hatte schon lange mit dem Rauchen aufgehört. Die gnädige Frau war bei Grün auf die Straße gegangen. Sie kehrte um, als sie merkte, dass sie ihre Zofe verloren hatte. „Das ist Frau Leiphold", stellte die Zofe verlegen ihre Herrschaft vor. „Hallo." Karin reichte der Gnädigen die Hand. „Wie geht es dir?", fragte Karin mit einem entwaffnenden Lächeln. Sie wirkte wie frisch von der Sonnenbank. „Gut, gut." Die Zofe rang nach Worten. Was in aller Welt konnte sie erzählen? Ihre Herrschaft war tabu. Und die gescheiterte Ehe mit Mark..? Unartikulierte Laute entwichen ihrer Kehle und verstummten wieder. Karin freute sich, ihre alte Kollegin wiederzutreffen. Niemand hatte ihr so offen und verständnisvoll zugehört wie Inge, wenn sie von ihren Problemen berichtete. Obwohl Inge etwas schüchtern wirkte -- kein ...
... Wunder bei dem altmodischen Namen, dachte sie. „Kannst du dich noch an Dr. Wörner erinnern?" Dr. Wörner? Die Zofe konnte sich nicht erinnern und schüttelte den Kopf. „Ach nein, ich glaube, das war später. Da warst du schon weg. Der ist dann nämlich Abteilungsleiter geworden." Karin bewegten so viele Erinnerungen, aber sie wusste nicht, wovon sie erzählen sollte. „Du solltest deine Schuhe anziehen", meinte sie mit einem Blick auf die nackten Füße, bei denen sich zwischen den Zehen der Staub der Stadt zu einer schwarzen Schicht verdichtete. „Es wird kühl." Passanten drängten sich vorbei an dem Verkehrshindernis, das sich spontan gebildet hatte und nun unverrückbar den Weg versperrte. Im Schaufenster von Karstadt stapelten sich die Pullover in herbstlichen Farben und am Fahrradständer auf der ersten Parkfläche neben der Ampel wartete ein angeleinter Hund geduldig darauf, wieder abgeholt zu werden. „Wir müssen jetzt gehen", sprach die gnädige Frau zu ihrer Zofe. Karin erschrak etwas über den barschen Einwurf, verlor aber ihr Lächeln nicht. Sie schloss ihre Freundin in den Arm, herzte sie und streichelte ihr den Rücken. Dann löste sie sich und lachte ihr ins Gesicht: „War schön, dich getroffen zu haben." Die Zofe lächelte zurück: „Tschüß." Dann drehte sie sich um und tapste ihrer Herrschaft hinterher, die bereits die andere Straßenseite erreicht hatte. * * * Während sie hinter der gnädigen Frau herwatschelte, die Taschen mit den Einkäufen in der einen ...