1. Der Hof Kapitel 19


    Datum: 29.02.2024, Kategorien: BDSM

    ... kniete, anscheinend neu angefangen.
    
    Felix bemühte sich, den Umstand nicht zu bemerken und nahm sich wieder die Decke, weil er durchaus berechtigte Befürchtungen hegte, was die Dauer des Modellsitzens -- oder besser Modell-kniens -- anging. Allerdings wurde es nicht langweilig, denn nach einiger Zeit konzentrierten Arbeitens näherte sich der schmale Künstler seinem Modell, und das nächste, was Felix spürte, waren Meister Leons Hände auf seinem Körper.
    
    Als er sich später das Bild auf seiner Staffelei ansah, fand er seinen Verdacht bestätigt: Meister Leon berührte ihn genau dort, wo er gerade Felix nackten Körper auf die Leinwand brachte. Na gut, überall anders auch, aber da deutlich intensiver. Klugerweise hatte Felix sich sofort so etwas gedacht und seine Pose beibehalten, was Meister Leon ein beinahe glückliches Lächeln auf sein rundes Gesicht gezaubert hatte.
    
    Dort hatte Felix vorher Unsicherheit und einen entschuldigenden Blick wahrgenommen, auch waren die ersten Berührungen schüchtern und tastend gewesen. Jetzt nahm Meister Leon die Palette wieder zur Hand und mischte sich etwas Farbe, bevor er dann konzentriert zu malen begann. Für Felix schien es so zu sein, dass Meister Leon nun anders malte als noch gestern. Es war nicht nur sein zufriedenes Gesicht, er schien den Pinsel auch mit deutlich mehr Schwung zu führen, auch wenn Felix nicht genau zu sagen gewusst hätte, woran er diese Erkenntnis festmachte.
    
    Jedenfalls kam der Künstler nach einiger Zeit wieder zu ...
    ... seinem Modell, um erneut seine Hände über Felix Haut auf die Reise zu schicken. Dem war nicht völlig klar, welchem Zweck das genau diente. Ganz offenbar hatte Meister Leon Spaß an der Berührung, das stand ihm ins Gesicht geschrieben. Aber da war noch mehr, und Lust war es nicht, jedenfalls nicht in erster Linie. Felix brauchte eine ganze Weile, bis ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf: Es war sein, Felix, Vergnügen, das wichtig für Meister Leon war. Der spürte ganz genau, wie Felix lernte, seine Berührungen anzunehmen und zu genießen.
    
    Denn das merkte Felix gerade an sich selbst: Das sanfte Streicheln durch die weichen Hände des Künstlers mit ihren kurzen Fingern war ausgesprochen angenehm, nicht zuletzt, weil er sich nicht ausschließlich auf die Areale konzentrierte, die er gleich im Anschluss auf die Leinwand zu bannen gedachte. So stand er jetzt gerade hinter seinem Modell, und was er an Felix Schultermuskeln mit seinen Handflächen tat, war schon beinahe etwas wie massieren. Selbstverständlich konnte Leon spüren, dass das lange Modellstehen mit erhobenen Armen sie verspannt hatte. Nicht so selbstverständlich war, dass sie sich unter den immer noch eher zarten Berührungen des schmächtigen Künstlers wie von selbst entspannten.
    
    Felix hatte an diesem Tag extra früh Feierabend gemacht, so hatten sie im Anschluss an das notwendigerweise folgende ausgiebige Kuscheln auch noch Zeit zum Duschen vor dem Abendessen. Er nahm Leon bei der Hand, nachdem sie zusammen das Atelier in ...