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Der Hof Kapitel 19
Datum: 29.02.2024, Kategorien: BDSM
... Kopenhagen. Sie war wunderschön, das Licht spielte mit ihren dunklen Haaren und ihren sanften Hauttönen. Der Maler -- Meister Leon -- stand mit einer Schürze vor der Staffelei, Pinsel und Palette in der Hand. Das Bild auf der Leinwand war groß, auch schon recht weit gediehen und -- spektakulär. Es war in naturalistischem Stil gehalten, nicht genau wie ein Foto, aber doch sehr detailliert und naturgetreu. Schwester Barbara würde auf ihrem Felsen nicht im Hafenbecken, sondern am Rande eines Kornfeldes sitzen, wie sie hier in der Gegend typisch waren. Meister Leon arbeitete gerade an ihrer linken Brust. Den Umriss hatte er schon zu seiner Zufriedenheit ausgearbeitet, aber Position und Größe der Brustspitze und des Warzenhofes schienen ihm zu schaffen zu machen. Jetzt trat er an eine kleinere Staffelei, auf der ein Holzbrett mit angepinnten Skizzenblättern aufgestellt war, nahm den Pinsel zur Palette und fing an, mit einem Kohlestift auf einem der Blätter schnell und anscheinend völlig mühelos die fragliche Partie zu skizzieren. Felix fiel zum ersten Mal auf, dass er mit der linken Hand malte und zeichnete. Die Seitenwände des Raumes waren mit großen Regalen ausgestattet, auf denen alle möglichen Gemälde abgestellt waren. Von Landschaftsbildern bis zu recht... gewagten Abbildungen war alles dabei. Sogar einige Schiffe im Sturm, wie es schien. Schwester Barbara hatte seinen Blick bemerkt und wies ihn mit einer winzigen Bewegung ihres linken Zeigefingers auf ein Bild ...
... hin. Felix sah, was sie meinte: Dort stand der Traum der Fischersfrau von Hokusai! Größer als das Original, geeignet als Wandschmuck. Meister Leon hatte den Stil genau getroffen, nur dass die Muscheltaucherin Schwester Barbara war! Was für ein Glück, dachte Felix bei sich, dass die beiden Oktopusse nicht Elias und mein Gesicht haben. Es war Meister Leon gelungen, Schwester Barbaras Gesicht und Körper so vollkommen natürlich in das Bild einzuarbeiten, dass auf den ersten Blick kaum auffiel, dass hier nicht ein Druck des Originals stand, sondern ein eigenständiges Werk. Ein Meisterwerk, anders konnte man es nicht nennen. Und natürlich waren Schwester Barbaras Füße zu sehen, auch das völlig passend, als wäre es immer schon so gewesen. Sogar die Beschriftung war teilweise schon vorhanden, allerdings auf Deutsch. Von unten nach oben geschrieben, um die Anmutung des Originals beizubehalten. Nein, das war nicht geschrieben, erst jetzt bemerkte Felix das Skizzenblatt, das an dem Bild befestigt war. Dort hatte anscheinend Schwester Barbara den Text in ihrer Handschrift aufgeschrieben, leicht gestreckt. Meister Leon malte den Text ab, er schrieb nicht. Na, da wird Meister Niklas ganz sicher einiges dazu zu sagen haben, dachte Felix. Er konnte sich schon vor seinem inneren Auge vorstellen, wie er das Bild zum ersten Mal ansah und dann der Groschen fiel... die Vorstellung alleine war schon unbezahlbar. Er blickte zu Schwester Barbara, die ihre Pose nicht verändert hatte, aber in ...