1. Karin meine Schwiegertochter


    Datum: 18.04.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... verkündete müde zu sein. Die Tage waren lang und die vielen Besorgungen hielten sie ständig auf Trab.
    
    Ich nickte und wünschte ihr eine gute Nacht. Danach verschwand sie und ich vernahm, wie sie ins Bad ging und das Rauschen der Dusche. Zwanzig Minuten später hörte ich ihre Schritte auf dem Flur und wie die Tür zum Gästezimmer aufgemacht wurde, das Klicken beim Schließen war nicht zu hören. Entweder war sie leise gewesen oder die Tür war wie letzte Nacht angelehnt.
    
    Zufällig musste ich auch ins Bad, und nebenbei konnte ich meine Vermutung bestätigen. Als ich im Bad war, konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, was ich dort wollte. Ich ließ ein wenig das Wasser ins Waschbecken laufen, wusch mir die Hände, obwohl es nicht nötig tat, und kam gesäubert hinaus.
    
    Ich ging in die Stube und schaltete den Fernseher ein. Diesmal kam eine Sendung, die mich interessierte. Dumm war, dass ich mich nicht darauf konzentrieren konnte.
    
    Ihre Tür stand auf. Das wusste ich. Der Mond hing voll am Himmel. Die gleichen Voraussetzungen wie in der Nacht zuvor und ich machte mir Gedanken darüber, ob ich es in erneut wagen konnte, zu ihr zu gehen. Würde mir das Glück noch einmal dabei helfen, sie betrachten zu können? Ich kam zu dem Ergebnis, es einfach darauf ankommen zu lassen. Sollte ich in der Nacht aufwachen, würde ich es wagen.
    
    Es ist komisch, was man mit autogenem Training erreichen kann. Wenn man sich darauf konzentriert, kann man zu einem genauen Zeitpunkt aufwachen, wenn man ...
    ... es will, zumindest bei mir. Pünktlich um zwei Uhr nachts, schlug ich die Augen auf.
    
    Sofort wusste ich, was los war und ein verstohlenes Grinsen überzog mein Gesicht. Die Vorfreude überwog die Angst, entdeckt zu werden.
    
    Auf leisen Sohlen huschte ich wie ein Geist den Flur entlang, vermied jede Art von Aufmerksamkeit und war im Nu an ihrer Tür. Langsam schwang sie von mir gedrückt auf und ließ mich hinein. Hier hielt ich die Luft an und lauschte, ob alles in Ordnung war. Nichts drang an die Ohren, was mich beunruhigen könnte, also trat ich an ihre Schlafstatt. Ich hatte es vorher nicht gesehen, zu stark war ich auf meine Sicherheit bedacht, aber als ich auf sie herunter sah, hielt ich die Luft an.
    
    Die Decke war weit heruntergerutscht und sie lag mit einem kaum zu nennenden Hemdchen bekleidet auf dem Bett, das mehr zeigte, als es verbarg. Es war durchsichtig und ich konnte ihre Figur darunter erahnen. Sie lag da, als wenn es nicht vorhanden gewesen wäre. Mehr nackt als angezogen, präsentierte sich mir ein Anblick, wie ich ihn nicht erwartet hatte. Er überraschte mich derartig, dass ich die Luft lange anhielt, bis ich den Sauerstoffmangel bemerkte. Vorsichtig entließ ich den verbrauchten Atem aus meinen Lungenflügeln, um sofort neue hineinzusaugen. Alles geschah in Stille.
    
    Erst danach konnte ich mich auf das konzentrieren, dessen ich hier war. Und es war mehr, als ich in meinen kühnsten Träumen erhofft hatte. Doch zuerst wollte ich mir den Stuhl holen. Der war, wo er ...
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